watson.ch – Olga Miller –
Was bedeutet ein Kind finanziell? Welche Lösungen gibt es, um das Vermögen für deine Kinder wachsen zu lassen?
Mit welchen Kosten sollte ich bei der Familienplanung rechnen? Und wie kann ich am besten für die Zukunft meiner Kinder ansparen?» Diese Fragen werden immer wieder in Finanzkursen gestellt. Pauschalantworten gibt es keine, weil es darauf ankommt, aus welchem Blickwinkel man das Thema betrachtet.
Hier ein paar Daten:
Zugegeben, mein Mann und ich haben vor unserem ersten Kind nicht berechnet, was ein Kind finanziell für uns bedeutet. Die Vorfreude hat einfach überwogen und wir haben darauf vertraut, dass wir das finanziell schaffen werden. Nicht alles im Leben kann im Voraus geplant und perfekt evaluiert werden. Heute teilen wir uns die Arbeit rund um Job und Familie. Zusätzlich hat man in Studien herausgefunden, dass ein Modell mit 70% Auslastung auf der Arbeit für beide Partner optimal sein soll in Bezug auf Vorsorge, Lifestyle und Steuern, sagt Helena Trachsel im SRF DOK «Frauen und Geld»
Mittlerweile sind unsere Jungs 13 und 15, ein bisschen Geld haben wir für die Ausbildung regelmässig auf die Seite gelegt, aber selbst ich merke, dass ein etwas robusterer Finanzplan für die Zukunft dringend her sollte. Mit dem Gedanken scheine ich nicht allein zu sein. Viele Menschen sprechen mich darauf an, z.B.: «Wir legen jeden Monat die 250 Franken Kindergeld auf die Seite, aber auf dem Sparkonto. Bringt das noch was oder gibt es bessere Lösungen?» Ich habe mich da mal umgesehen, was es so alles gibt und hier sind ein paar Optionen und Tipps:
Fast alle Schweizer Banken bieten mittlerweile Jugendkonten an. Diese bieten meistens um die 0,5% (in Höchstwerten bis zu 1%) Zinsen auf einen begrenzten Betrag (zwischen 10’000 bis 50’000 CHF). In der Regel sind die Konten kostenlos und haben ein Alterslimit zwischen 18-25 Jahren. Oft gibt es Rückzugsbedingungen zwischen 10’000 bis 20’000 CHF pro Monat.
Vorteile:
Nachteile:
Da das Geld für die Kinder, je nachdem, wann man anfängt, einen langen Anlagehorizont haben kann, eignet es sich gut für eine Anlage. Eine Möglichkeit für regelmässige Einzahlungen bieten Fondssparpläne – Anlagen in einen Fonds welche man regelmässig, z.B. einmal pro Monat per Dauerauftrag macht. Viele Fondsparpläne kann man mittlerweile auch im Namen der Kinder eröffnen.
Vorteile:
Nachteile:
Neben dem Fondssparplan gibt es auch die Möglichkeit, einen Robo-Advisor für ein Kinderportfolio zu nutzen. Allerdings bieten die meisten dieser Online-Tools noch keine Möglichkeit, das Konto im Namen des Kindes zu eröffnen und es bestehen ebenfalls keine Sonderkonditionen.
Da das Finanzleben eines Kindes nicht nur Vermögensaufbau bedeutet, sondern mit zunehmendem Alter auch Lösungen für den täglichen Gebrauch, z.B. Taschengeldverwaltung, Debitkarte etc. und damit verbundene Eigenverantwortung und Finanzbildung, gibt es auch Anbieter die spezialisierte Lösungen offerieren.
Im Ausland ist «Go Henry» einer der Marktleader für kindergerechtes Sparen und Bezahlen. Bei uns gibt es z.B. «Diggipiggi» mit App und Kontrolle des Taschengelds, allerdings ist dies an Paketlösungen für die Eltern gebunden. Eine neuere Lösung ist «Finny» vom Schweizer Startup Fintune. Diese bieten eine App, Prepaid Debitkarte und Finanzbildung für Kinder.
Egal wofür man sich entscheidet, beim Vermögensaufbau für die Kinder ist es so ein bisschen wie mit der eigenen Vorsorge: früh anfangen und Regelmässigkeit – auch mit kleinen Beträgen – macht einen grossen Unterschied.
Für meine zwei Kinder habe ich unterschiedliche Lösungen, da die Wünsche der Themen beim Anlegen unterschiedlich waren: Der eine hat ein Robo-Advisor Portfolio mit Fokus Nachhaltigkeit und der andere einen Fondssparplan Schweiz. Was habt ihr für Lösungen für eure Kinder? Tipps, Erfahrungen und Empfehlungen sind herzlich willkommen.