Streit ums Geld

Fokus

Miss Moneypenny – Angela Mygind

Sie streiten mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über Geld? Da sind Sie nicht alleine! Das liebe Geld ist einer der häufigsten Gründe für Streit in der Partnerschaft. In Statistiken ist dieser Grund sogar als zweithäufigster Trennungsgrund aufgeführt. Deshalb habe ich einige Tipps, wie Sie Streit über Geld vermeiden.

Über Geld sprechen
Der Umgang mit Geld, wofür und wie viel im Alltag ausgegeben wird und was Geld für uns bedeutet – über all das haben wir Menschen sehr verschiedene Ansichten wie auch Prägungen. Das kann ein grosser Stolperstein in der Beziehung sein. Ein Glaubenssatz, der gerade in der Schweiz sehr weit verbreitet ist, ist, dass man nicht über Geld spricht. Und damit fangen die Probleme an. Sprechen wir nämlich nicht über Geld, wissen wir auch nicht, wie unser Partner oder unsere Partnerin darüber denkt.

Kommunikation ist nämlich auch bei den Finanzen der Schlüssel für eine gut funktionierende Beziehung. Für den Partner ist es vielleicht in Ordnung, einmal pro Woche eine Pizza zu bestellen Die Partnerin hingegen möchte lieber regelmässig ins edle Restaurant. Oder der Ehemann möchte die gemeinsame Wohnung mit neuen Möbeln möblieren, während die Ehefrau lieber alles vom Brocki hätte. Kommunikation ist hier enorm wichtig, um nicht nur die Geldfrage zu klären, sondern auch die unterschiedlichen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten abzuholen. Es könnte nämlich sein, dass der Partner oder die Partnerin sich etwas gar nicht leisten kann oder gar Schulden hat.
Wichtig ist, dass Sie bei einem Gespräch über Finanzen einige Punkte beachten:

  • Kontrollieren Sie Ihre Emotionen.
  • Setzen Sie Geld nicht mit Liebe gleich.
  • Tauschen Sie sich regelmässig und offen über Geldangelegenheiten aus.
  • Sprechen Sie finanzielle Probleme, die auftauchen, umgehend an.
  • Legen Sie gemeinsame Prioritäten und Ziele fest.

Das steckt hinter den Streitereien über Geld
Oftmals liegt Auseinandersetzungen über Geld auch ein niedriger oder übersteigerter Selbstwert zugrunde. Es scheint einfacher, über Geld zu streiten. Denn bei einem Streit ums Geld diskutieren wir über nackte Zahlen, was den Anschein von Sachlichkeit hat. Jedoch sind die tieferliegenden Probleme häufig fehlende Wertschätzung oder Machtansprüche. Gemessen an der Geldfrage scheint die Wertschätzung konkret messbar.

Der praktische Umgang mit Geld
Spätestens, wenn Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zusammenziehen, macht ein Gespräch über die Organisation Ihrer Finanzen Sinn. Wenn Sie Kinder haben, sind Abmachungen erst recht unabdingbar. Die Diskussion darüber, wie Sie Ihre Finanzen praktisch organisieren, ist faktenbasiert und bietet eine gute Grundlage für weitere Gespräche.
In einem solchen Gespräch legen Sie mit Ihrem Partner Ihr bevorzugtes Kontenmodell fest, hinterfragen bestehende Modelle und treffen neue Abmachungen. Als Inspiration stelle ich Ihnen drei gängige Kontenmodelle vor:

  • Modell Haushaltskonto: Sie zahlen beide zu gleichen Teilen auf ein gemeinsames Konto ein. Je nach Einkommen und Arbeitspensum können die Beträge auch unterschiedlich hoch sein.
  • Modell separate Konten: Sie können die Konten komplett getrennt halten und die Ausgaben mit einer App (z.B. Splitwise oder Tricount) tracken.
  • Modell Hauptkonto: Sie sammeln alle Einnahmen auf einem Konto und Ihre Ausgaben werden von dort beglichen. Bei diesem Modell haben Studien gezeigt, dass es weniger Konflikte gibt, wenn beide Parteien trotzdem ihr eigenes Geld für persönliche Ausgaben zur Verfügung gestellt bekommen.

Versuchen Sie eine Lösung zu finden, die für Sie beide passt. Ihr Modell darf auch unkonventionell sein. Wir haben immer vielfältigere Lebensmodelle – das gilt auch für unser Finanzleben.

Der Artikel von Angela Mygind

 

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