Kantischülerinnen erhalten Demokratie-Preis:

Medien

Aargauer Zeitung – Sarah Kunz

«Wir sind Feministinnen, weil wir nicht mehr dumme Kommentare über unsere Röcke hören möchten» Mit ihrem Preis würdigt die Stiftung für Demokratie die Maturaarbeit von Roxanne Monnard und Simona Gjorgjieva von der Kantonsschule Baden. Warum ihre Arbeit eine wertvolle Botschaft für alle jungen Frauen beinhaltet.

Seit 2001 würdigt die Stiftung für Demokratie aus Bern mit ihrem Preis für Maturitätsarbeiten Jugendliche für ihr aussergewöhnliches staatsbürgerliches Engagement. Der Preis bezweckt, Jugendliche zur Auseinandersetzung mit historischen oder aktuellen Fragen zu veranlassen und sie für überdurchschnittliche Leistungen zu honorieren. In diesem Jahr ging der Preis unter anderem an zwei Maturandinnen der Kantonsschule Baden.

Roxanne Monnard und Simona Gjorgjieva landeten mit ihrer Maturitätsarbeit auf dem dritten Platz. Ihr Werk trägt den Titel «Frauen in der Schweiz – ein endloser Kampf» und handelt von der Emanzipation der Frauen. Betreut wurden die beiden dabei von Verena Berthold-Riede und Rémy Kauffmann.

Dass sie für ihre Leistungen sogar ausgezeichnet wurden, kommt für beide unerwartet. «Aber es ist ein mega tolles Gefühl», sagt Gjorgjieva. «Es ist eine Bestätigung dafür, dass unsere Arbeit wichtig ist und interessiert.» Heute hätten viele das Gefühl, alles sei gut und Frauen seien gleichgestellt. «Wir sind da anderer Meinung.»

Monnard erklärt: «Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir in der Schweiz zwar schon sehr weit gekommen. Aber es gibt immer noch viel zu tun», sagt sie. «Deshalb müssen wir weiterhin im Alltag für uns einstehen und unsere Meinung kund tun.»

Ihre Arbeit haben sie in Form eines Magazins gestaltet

In der Arbeit bezeichnen sich Monnard und Gjorgjieva selber als Feministinnen. «Weil wir nicht mehr dumme Kommentare über die Länge unserer Röcke hören möchten. Weil wir nicht mehr am helllichten Tag angehupt werden möchten. Weil wir den gleichen Respekt und die gleichen Chancen verdient haben wie ein Mann.» So schreiben sie es im Vorwort.

Auch wenn bis heute bereits viele Meilensteine zur Gleichstellung erreicht wurden, werde Frauen immer noch die Schuld für sexuelle Belästigungen zugeschoben, sie würden weniger Bezahlung erhalten und ihre Arbeit werde abgewertet. Die Schülerinnen haben sich daher die Frage gestellt, wie weit die Gesellschaft schon gekommen ist und wie sehr sich die Bemühungen unserer Vorfahren für die Frauen von heute gelohnt haben.

Dafür haben Monnard und Gjorgjieva sechs Frauen aus drei Generationen interviewt. Das Ziel: Ihre persönlichen Erzählungen mit geschichtlichen Ereignissen hervorzuheben und so den Wandel des Frauenbildes zu verdeutlichen. So wurden auch Themen wie Pornografie, Slut-shaming, Onlyfans oder MeToo behandelt.

Ihre Arbeit haben sie in Form eines Magazins mit einem Umfang von 120 Seiten und ansprechenden Bildern gestaltet. «Aufgrund der erheblichen Unterschiede der Frauen haben wir erwartet, dass wir zu eher differenten Ergebnissen kommen würden», schreiben sie im Nachwort. «Doch egal ob 18, 54 oder 75 Jahre alt, ob vom Land oder der Stadt, ob ledig, verheiratet oder geschieden: Wir Frauen teilen alle das gleiche Schicksal.» Und zwar das eines lebenslangen Kampfes um die Gleichstellung in allen Lebensbereichen.

Der ganze Artikel

Bild: Alex Spichale

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