Entschuldigung, elleXX!

Medien

elleXX – In einer bemerkenswerten Aktion entschuldigt sich Inside Paradeplatz öffentlich bei elleXX und ihrem CEO Patrizia Laeri. Der Blog gesteht damit ein: «Seite-3-Girl, Rakete, Frauenfurz etc.» – solcher Sexismus hat nichts in den Medien zu suchen. Die Entschuldigung hat Signalwirkung für alle Frauen.

75 Prozent der Frauen empfinden den Sexismus in der Medienberichterstattung als schlimm bis sehr schlimm und stören sich daran. Frauen sind in den Medien nicht nur unterrepräsentiert und werden oft stereotyp dargestellt, sondern zuweilen auch unverhohlen sexistisch, wie zahlreiche Studien aufzeigen.

Genauso berichtete der Finanzblog Inside Paradeplatz Anfang Jahr über elleXX und Patrizia Laeri. Ein Gericht gab den Klägerinnen darauf recht, dass solch sexistische Aussagen nicht zulässig sind. Eine rote Linie wurde überschritten.

Der Finanzblog Inside Paradeplatz entschuldigt sich deshalb offiziell bei elleXX und ihrem CEO Patrizia Laeri für die sexistische und fehlerhafte Berichterstattung im Januar. Obendrein muss das Portal im Namen von elleXX 2500 Franken an vier Frauenorganisationen zahlen.

Damit ist dieser Fall einzigartig in der Schweiz – und kann alle Frauen ermutigen, sich gegen Ungerechtigkeit auch rechtlich zur Wehr zu setzen. Seximus wird nicht geduldet, weder in der Öffentlichkeit noch am Arbeitsplatz. Gegenüber keiner Frau.

elleXX belässt es aber nicht dabei und möchte noch einen Schritt weitergehen. Im Männerfragen-Interview am kommenden Freitag wird sich Blogbetreiber Lukas Hässig unseren Fragen stellen.

Was ist passiert?

Wehe, wenn Frauen in Männerdomänen mitmischen wollen. Der Hass und Spott sei ihnen in Medien gewiss. Das Phänomen nennt sich auch ökonomischer Sexismus. So geschehen bei elleXX. Das von Frauen gegründete Start-up macht die Welt der Anlagen und Finanzen zugänglicher und kreiert zusammen mit Partnerinnen eigene Vorsorge-, Anlage- und Versicherungsprodukte. elleXX ist auch die erste Finanzmedienplattform für Frauen in der Schweiz. Prompt wurde sie wenige Wochen nach dem Launch zum Ziel heftiger sexistischer und geschäftsschädigender Attacken in den Schweizer Medien. Dagegen hat sich das Start-up im Fall von Inside Paradeplatz erfolgreich vor Gericht gewehrt. An dieser Stelle wurde darüber schon ausführlich berichtet.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass sich die junge Medienplattform nur dank ihrer eigenen Rechtsschutzversicherung elleXX Justis finanziell gegen die sexistischen Attacken wehren konnte. Die Gründerinnen leben die Philosophie, nicht nur eigene Finanzprodukte mitzuentwickeln, sondern sie selbst auch zu kaufen und nutzen.

Nein zu Sexismus

Dank des wegweisenden Urteils und der heutigen ausserordentlichen Entschuldigung wird es für alle Frauen in der Schweiz künftig einfacher, sich gegen diskriminierende Berichterstattung in den Medien zu wehren. Der Fall ist aber auch ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, sich rechtlich und finanziell abzusichern. Diskriminierung findet nicht nur in der Öffentlichkeit statt, sondern auch am Arbeitsplatz. Und je öfter wir uns wehren, desto klarer werden die roten Linien, die nicht überschritten werden dürfen. Frauen haben Recht, und dieses Recht sollen sie wenn nötig auch durchsetzen können.

Zum Original-Artikel elleXX

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