AZ Medien – SRF führt Regeln für gendergerechte Sprache ein

SRF

Seit im Westschweizer Radio und Fernsehen RTS Regeln für eine «inklusive Sprache» gelten, wird das Thema heiss diskutiert.

Nun soll es auch beim SRF neue Leitlinien für eine gendergerechte Sprache geben.

– sie sollen für alle Sendungen gelten

Hintergrund der intensiv geführten Debatte ist eine vom RTS-Vorstand verabschiedete «Charta für ein antisexistisches und inklusives Service-public-Medium».

Das Dokument wurde bereits am 14. Dezember beschlossen – als Reaktion auf den durch Recherchen von «Le Temps» ausgelösten Skandal rund um sexuelle Belästigung und Mobbing innerhalb der RTS.

Die sprachlichen Aspekte der Charta blieben zunächst weitgehend unbeachtet. An Fahrt aufgenommen haben die Diskussionen gemäss NZZ erst, als im Laufe des Februars 2021 ein RTS-internes Video auftauchte. Darin werden gute und schlechte Beispiele für inklusive und geschlechterneutrale Formulierungen und Darstellungen präsentiert. Als vorbildliches Beispiel dient das eingangs erwähnte «Bonsoir à toutes et à tous». Als Negativbeispiel wird die Formel «Bonsoir à tous» erwähnt.

SVP-Nationalrat: «Ideologischer Gewaltakt»
Am Montag musste sich sogar der Bundesrat an der Fragestunde des Nationalrats mit dem Thema befassen. Der Walliser Jean-Luc Addor (SVP) wollte wissen, was die Landesregierung davon hält, dass der «mit Zwangsgebühren finanzierte Staatssender» RTS als «ideologisches Laboratorium, um nicht zu sagen als Brutstätte der Propaganda für die sehr zweifelhafte Dekonstruktion unserer Sprache» diene. Und ob der Bundesrat bereit sei, «diesem ideologischen Gewaltakt» ein Ende zu setzen und die RTS zur Verwendung einer «einfach korrekten Sprache» zu zwingen.

Dazu war der Bundesrat nicht bereit. Er verwies in seiner Antwort auf die Autonomie der RTS beziehungsweise deren Trägerorganisation SRG. Die Diskussion um eine anti-sexistische Sprache werde in der Schweiz schon länger geführt. Universitäten und Verwaltungen hätten bereits Regeln zum Thema erlassen. Vor diesem Hintergrund seien die Bemühungen der RTS verständlich.

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