Angela Künzler vom Restaurant Panorama Hartlisberg gewann in Steffisburg BE den Titel Gusto23.

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GASTRO Journal – Im Interview spricht die 17-jährige Auszubildende über ihren Sieg und ihre beruflichen Zukunftspläne.

Angela Künzler, herzliche Gratulation zum Sieg bei Gusto23! Wie fühlt es sich an, die beste Kochlernende der Schweiz zu sein?

Angela Künzler: Vielen Dank! Ich habe den Sieg noch nicht wirklich realisiert, obwohl er bereits mehr als eine Woche alt ist. Ich kann es noch immer nicht fassen.

Wie haben Sie den Sieg gefeiert?

Nicht besonders. Ich habe mit meinem Lehrmeister und meiner Familie auf den Sieg angestossen.

Wie fiel die Reaktion auf den Titel in Ihrem Umfeld aus?

Die Freude war bei allen Beteiligten sehr gross.

Wie blicken Sie heute auf den Finaltag zurück?

Ich war sehr nervös an diesem Tag. Ich war einen Tag vor dem Final krank. Rückblickend muss ich aber sagen, dass alles nach Plan abgelaufen ist.

Was war die grösste Herausforderung?

Wahrscheinlich das Zeitmanagement. Ich bin jemand, der gerne mal die Zeit aus den Augen verliert und so kann es passieren, dass ich die Teller zu spät schicke. Daher dachte ich während des ganzen Finaltags, dass ich zu langsam arbeitete. Am Schluss war ich aber fast 30 Minuten früher fertig als gedacht. Es ging sehr gut auf.

Ein Blick ins Menü offenbart eine besondere Zutat: das Rinderherz. Wie kam die Idee, das zu verwenden?

Ich hatte mir im Vorfeld zusammen mit meinem Lehrmeister viele Gedanken darüber gemacht, was ich als Vorspeise kochen soll. Mein Lehrmeister meinte, ich sollte etwas machen, dass nicht zu viel Zeit in Anspruch nahm. Mir kam dann die Idee mit den Innereien. Diese müssen nicht zu lange gekocht werden und eigneten sich daher sehr gut für meinen Plan. Das Rinderherz war eine spontane Entscheidung. Wir experimentierten viel herum und konnten so die gewünschte Konsistenz und den optimalen Geschmack hervorheben.

Und wie sieht es mit der Hauptspeise aus?
Hier liess ich mich von den Essgewohnheiten von zu Hause inspirieren. Meine Familie ernährt sich seit Jahren rein vegetarisch. So konnten sie mich bei der Menüwahl gut beraten. Ich wollte beim Menü möglichst viele Konsistenzen auf einem Teller vereinen und einen möglichst harmonischen Teller präsentieren. Das ist mir, meiner Meinung nach, ziemlich gut gelungen.

Damit am Finaltag alles sitzt, war eine gute Vorbereitung nötig. Wie verlief diese?
Sehr gut. Ich konnte mit meinem Lehrmeister, meinen Oberstiften und meiner Familie auf ein optimales Umfeld zählen. Die Vorbereitung war dabei ein fortschreitender Prozess. Zusammen mit meinem Lehrmeister schaute ich mir immer wieder einzelne Komponenten des Menüs an und experimentierte laufend damit. Nach jedem Versuch gab er mir ein Feedback, wodurch ich die Gerichte bei jedem Mal verbessern konnte. Das half mir schliesslich, das Zeitmanagement anzupassen.

Das hat Ihnen am Schluss auch den Sieg eingebracht. Was nehmen Sie vom Wettkampf für Ihre Zukunft mit?

Ich denke, der Wettkampf ist sicher für den weiteren Verlauf meiner Lehre wertvoll. Der Wettkampf hat mir die Angst genommen, vor anderen zu kochen. Zudem konnte ich im Bereich Postenmanagement viel lernen. Beides wird für meine Lehrabschlussprüfung nützlich sein.

Sie würden eine Teilnahme am Gusto-Kochwettbewerb also jedem weiterempfehlen

Absolut! Es ist eine sehr gute Erfahrung, und man lernt viele Menschen aus der Branche kennen. Das kann für die Zukunft durchaus nützlich sein.

Apropos Zukunft: Wie geht es bei Ihnen weiter? Was sind Ihre Pläne?

Ich möchte zunächst meine Lehre abschliessen und dann in der Branche weiterarbeiten. Ein Ziel ist, mal im Ausland zu arbeiten und andere Kulturen und Küchen zu entdecken. Und natürlich will ich meinen Hauptpreis, eine Reise nach Hongkong mit Einblick in die Küche von Soren Lascelles im Grand Hyatt, irgendwann mal einlösen.

Der Artikel von GASTRO Journal

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