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Die SRG-Generaldirektorin steigt persönlich in den Ring um die Aufmerksamkeit der Werbeauftraggeber. An der 26. Ausgabe des TV-Vermarktungsevents Screen-up in Zürich-Oerlikon warb sie für das Vertrauen als härteste Währung in unsicheren Zeiten. Währenddessen lockte die private Konkurrenz mit einem Content-Feuerwerk.

Unter dem Motto «Mitten im Geschehen» trat die SRG am Donnerstag an der von Admeira und Goldbach organisierten 26. Screen-up auf. Und mittendrin stand auch Generaldirektorin Susanne Wille. «Tagesschau»-Moderator Florian Inhauser begrüsste die über 700 Gäste in der Halle 622 in Zürich-Oerlikon zu einer «Sondersendung»: «Eine Livesendung, wie immer, aber so live wie hier mit Ihnen waren wir noch nie. Nur: So wenig Publikum wie hier hatten wir auch noch nie.»

Inhauser vertiefte mit Wille das Thema Faktencheck und zeigte auf, wie die SRG ihren Service-public-Auftrag in der digitalen Welt stärken will. «In Zeiten, die so schnelllebig und so unzuverlässig sind, haben wir gesehen, wie schnell sich falsche Informationen verbreiten. Da geht es um Glaubwürdigkeit», sagte die SRG-Chefin. Es beginne mit sorgfältiger Arbeit, einer kritischen Haltung der Journalistinnen und Journalisten und mit Faktencheck-Netzwerken. «Das Publikum muss sich darauf verlassen können, dass Informationen stimmen, die man bei SRF, RTS, RSI und RTR sieht und hört.»

Diese Glaubwürdigkeit sei auch für die Werbung relevant. Studien hätten bestätigt, dass Werbung dort am besten wirke, wo Medien glaubwürdig seien. Brand Safety sei ein gelebter Standard bei der SRG: «Das beginnt damit, dass der Kunde genau weiss, der Spot kommt in einem klar definierten und redaktionell verantworteten Umfeld», erklärte Wille. Die Teams sorgten zusammen mit den Marken dafür, dass Botschaften zur Zielgruppe passten – etwa bei der anstehenden Fussball-WM im nächsten Jahr. Wille machte also Werbung für Werbung – passend zum TV-Vermarktungsevent Screen-up.

Zur Replay-TV-Werbung, bei der sich die SRG zur Beteiligung entschieden hat, sagte Wille: Bereits ein Drittel der Mediennutzung sei zeitversetzt, wodurch die Werbeeinnahmen zurückgegangen seien. «Die SRG ist nun dieser Branchenlösung beigetreten. Damit leisten wir unseren Beitrag zu dieser Werbeform», so Wille.

«Medienmarkt als Ganzes immer mitdenken»

Doch weshalb überhaupt machte Wille die Screen-up gleich zur Chefinnensache? «Wir müssen den Schweizer Medienmarkt als Ganzes immer mitdenken. Journalismus kostet, ein starkes Programm wird von Werbung gestützt und unterstützt», so Susanne Wille gegenüber persoenlich.com.

Fast eine Stunde lang präsentierte die SRG den Anwesenden aus der Werbe- und Medienbranche ein Programm mit Liveelementen, Talks und Trailern. So warb Comedienne Anaïs Decasper für die neue Schweizer Sitcom «Unsere kleine Botschaft», bei der sie im Oktober 2025 ihr Seriendebüt gibt (persoenlich.com berichtete). «Normalerweise bin ich in den sozialen Medien unterwegs. Auch SRF ist sehr sozial und hat mir immerhin ein Praktikum in der ‹kleinen Botschaft› gegeben», so Decasper.

Am Ende des SRG-Screenings enthüllten Nik Hartmann (von Mona Vetsch als «der verlorene Sohn» vorgestellt) und Kiki Maeder das neue Studiodekor von «Happy Day». Und sie interpretierten den ESC-Hit «Made in Switzerland» neu – untermalt mit Bildern aus dem SRG-Programm –, wenn auch «nur» als Vollplayback. Maeder meinte, das mache man so, «wenn man nicht singen kann», …………………………

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(Bild: David Biedert)

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