So schützt ein Powernap dein Herz

Fokus

Brigitte Schweiz – Stephanie Pingel

Wir lieben Nickerchen! Sie machen nicht nur fit, sondern stärken auch unser Herz. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen, wie eine neue Studie belegt.

Nach dem Mittagessen sind die meisten von uns erst einmal ein wenig schläfrig. Kein Wunder: Der Körper ist im Mittagstief mit der Verdauung beschäftigt und unser Energielevel sinkt ins Bodenlose. Wer kann, macht jetzt bestimmt gern ein Nickerchen.

Dass das nicht nur die Laune hebt, sondern auch wieder fit im Kopf macht, predigen Ärzte schon lange. Viele Studien deuten ausserdem daraufhin, dass ein Powernap uns vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen kann. Aber gilt das immer? Nein! Zumindest sagen das jetzt Forschende der Universität von Lausanne in der Schweiz. Ihre neue Studie hat nämlich ergeben, dass nur eine bestimmte Anzahl von Nickerchen wöchentlich tatsächlich unser Herz schützt.

Ja zum Nickerchen – aber in Massen

Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler:innen Daten von 3.262 Menschen über fünf Jahre hinweg. Die Proband:innen wurden in Gruppen eingeteilt – und zwar je nachdem, wie oft sie in der Woche ein Nickerchen hielten. Die meisten Teilnehmenden, nämlich 58 Prozent, machten gar keins. Einige gönnten sich ein- bis zweimal wöchentlich den Nachmittagsschlaf (19 Prozent), zwölf Prozent machten drei bis fünf Nickerchen die Woche und 11 Prozent schliefen sogar fast täglich kurz.

Überraschendes Fazit

Das Studienergebnis: Diejenigen, die ein- bis zweimal in der Woche ein Nickerchen hielten, hatten ein 48 Prozent geringeres Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall – verglichen mit den anderen Gruppen. Platz zwei ging an die Proband:innen, die zwischendurch gar nicht schliefen. Und: Diejenigen, die fast täglich ein Nickerchen machten, hatten überraschenderweise das höchste Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.

Gerade das Ergebnis der Teilnehmenden, die fast täglich einen Mittagsschlaf machten, überraschte Studienautorin Dr. Nadine Hausler und ihr Team. Andere Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen könnten, hatten die Forscher:innen bereits in die Studie mit einbezogen. Alle Ergebnisse wurden im British Medical Journal veröffentlicht.

Mittagsschlaf gegen den Stress

Die Studie belegt also, dass Nickerchen gesund sind – aber eben nur in Massen. Den besten Schutz für unser Herz haben wir, wenn wir ein- bis zweimal wöchentlich einen kurzen Nachmittagsschlaf einlegen. Das senkt zudem unseren Stresslevel und kann beispielsweise auch schlechten Schlaf in der Nacht etwas auffangen.

Lese-Tipp: Alles über Schlafstörungen erfährst du hier.

Der Artikel von Stephanie Pingel

Bild: Brigitte Schweiz

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