Tagesanzeiger – Denise Jeitziner –
«Bewegen» und «Abnehmen» soll eine ernste Angelegenheit sein? Nicht doch. Hier finden Sie jeden Freitag neue Fun-Facts, dank denen Sie munter fitter werden.
0,15 Kalorien – so viel verbrennt unser Körper pro Minute, wenn wir stehen statt sitzen. Das tönt nicht nach allzu viel. Genauer gesagt, entsprechen 0,15 Kalorien ungefähr einem Gramm Gurke. Pro Stunde Stehen wären es 9 Gramm. Aber auch das zahlt sich irgendwann aus!
Amerikanische Kardiologen haben es im «European Journal of Preventive Cardiology» vorgerechnet: Eine 65 Kilogramm schwere Person würde täglich 54 Extra-Kalorien verbrennen, wenn sie sechs Stunden lang steht – zum Beispiel am höhenverstellbaren Pult. Macht in einem Jahr etwa 2,5 Kilogramm Gewicht weniger auf der Waage. Nicht schlecht, oder?
Wir sind ja in unserem «Fit in 8 Wochen»-Projekt Fans des optimalen Input-Output-Verhältnisses. Wäre es dann nicht toll, wenn wir wüssten, um welche Tageszeit sich Bewegung am meisten lohnt? Das versuchte ein amerikanisches Forscherteam um den Physiologen Erik A. Willis herauszufinden.
Dafür liess er rund 90 übergewichtige Frauen und Männer ein zehnmonatiges Bewegungsprogramm à fünf Einheiten pro Woche absolvieren. Sie durften dabei auswählen, ob sie lieber am Vormittag, über Mittag oder nach 15 Uhr trainieren wollten – oder eine Mischung aus früh und spät. Die Probandinnen und Probanden nahmen jeweils gleich viele Kalorien zu sich.
Nach zehn Monaten konnte das Forscherteam einen klaren Sieger ausmachen: den Vormittag. Jene Personen, die sich hauptsächlich am Morgen bewegt hatten, waren am Ende 7,2 Prozent leichter als zu Beginn der Studie. Bei den Nachmittags-/Abendsportlerinnen waren es 2,1 Prozent.
Wer absolut kein Morgenmensch ist, muss sich aber nicht extra quälen. Denn auch die innere Uhr spielt eine wichtige Rolle. Man kann diese zwar trainieren, aber wäre es langfristig kontraproduktiv, weil einem schneller die Lust am Sport vergeht, wenn der Körper und der Kopf nie so richtig im Bewegungsmodus sind.
Ausserdem zahlt sich auch schon eine gelegentliche Bewegung am Morgen aus: Die dritte Gruppe aus der Studie, die mal am Vormittag, mal am Abend trainiert hatte, verlor im Schnitt 5,5 Prozent des ursprünglichen Gewichts. Also fast so viel wie die reinen Frühsportlerinnen.
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