Queere Menschen sind Diskriminierungen ausgesetzt

Fokus

20 Minuten – Gabriela Graber & Zora Schaad

«Das ist ein Mann mit anoperierten Brüsten»
Ob auf der Arbeit, im Netz oder auf der Strasse: Queere Menschen sind Diskriminierungen ausgesetzt. Auch in unserer Kommentarspalte ist Queerfeindlichkeit ein Thema. Hier zeigen wir dir, was dazu zählt und von unseren Moderator*innen gelöscht wird.
Darum gehts
  • Queerfeindlichkeit ist in der Kommentarspalte von 20min ein No-go.
  • Doch was werten wir eigentlich als queerfeindlichen Kommentar?
  • Anhand von echten Beispielkommentaren, die nicht auf unserer Seite landen, zeigen wir dies oben in der Bildstrecke.
  • Die fachliche Beratung machen Janna Kraus von Transgender Network Switzerland TGNS, Roman Heggli von Pink Cross und Alessandra Widmer von der Lesbenorganisation Schweiz LOS.

Seit die Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm angenommen wurde, ist es in der Schweiz illegal, jemanden aufgrund der sexuellen Orientierung zu diskriminieren. Trans und inter Menschen sind jedoch nicht Teil dieser Erweiterung. Eine offizielle statistische Erfassung zu homo- und transfeindlich motivierten Hate Crimes gibt es in der Schweiz nicht, doch erfasst Pink Cross, die Dachorganisation der schwulen und bisexuellen Männer, Zahlen der eigenen Helpline. Im Jahr 2020 verzeichnete die Helpline 61 LGBTIQ-feindliche Angriffe und Diskriminierungen – fünf davon geschahen im Netz. Die Dunkelziffer ist hoch.

 

«Hass im Netz ist nie nur im Netz»

«Hass im Netz gegen Queers ist sehr problematisch. Manche Menschen, die im Netz queerfeindliche Äusserungen lesen, sind selbst betroffen. Sie haben vielleicht noch kein Coming-out gemacht oder stellen sich vielleicht zum ersten Mal die Frage nach ihrer sexuellen Orientierung», so Salome Trafelet von der Lesbenorganisation Schweiz (LOS). Dadurch seien sie besonders verletzlich, denn oft fehle ihnen eine queere Bezugsperson, mit der sie über den Hass im Netz sprechen können. «Auch ist Hass im Netz nie nur ‹im Netz›, er ist daher kein Luxusproblem, sondern eine unmittelbare Bedrohung und sollte auch als solche behandelt werden», so Janna Kraus vom Transgender Network Switzerland.

 

Auch in unserer Kommentarspalte kommt es immer wieder zu Anfeindungen gegen die LGBTIQ-Community. Solche diskriminierenden Kommentare dulden wir jedoch nicht – sie werden von unserem Moderationsteam abgelehnt.

Anhand von echten Kommentaren, die auf Menschen aus der LGBTIQ-Community abzielen, zeigen wir hier, warum wir gewisse Inhalte löschen, andere freischalten und warum es manchmal ganz knifflig wird, diese Entscheidung zu fällen. Zu Sensibilisierungszwecken zeigen wir hier ausnahmsweise Äusserungen, die wir in unserer Kommentarspalte nicht veröffentlichen würden bzw. nie veröffentlicht haben. Während die Inhalte der Kommentare echt und so bei 20 Minuten eingegangen sind, sind die Namen der User*innen sowie die Kommentierdaten frei erfunden. Die fachliche Beratung machten Janna Kraus von Transgender Network Switzerland TGNS, Roman Heggli von Pink Cross und Alessandra Widmer von der Lesbenorganisation Schweiz LOS.

 

Das gilt bei 20 Minuten 

20 Minuten verurteilt homo-, bi- und transphob motivierten Hatespeech in der Kommentarspalte und publiziert diesen nicht. Auch persönliche Angriffe auf zitierte Personen aus der LGBTIQ-Community oder andere Kommentierende werden nicht geduldet. Inhalte, die als beleidigend oder diskriminierend verstanden werden können oder zu Hass aufrufen, werden nicht toleriert. Anschuldigungen oder Verleumdungen werden nicht geduldet. Kommentare, die Fluchwörter enthalten, werden nicht publiziert.

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