Musik-Ikone Tina Turner ist tot

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watson.ch – Rock-Legende Tina Turner ist tot. Sie starb am Mittwoch im Alter von 83 Jahren in Zürich. Das teilte ein Sprecher am Abend mit. Sie sei nach langer Krankheit in Küsnacht gestorben.

Mit Trauerbekundungen und Würdigungen haben Stars aus Film und Musik auf den Tod der Rock-Legende Tina Turner reagiert.

Der britische Rockstar Mick Jagger schrieb auf Instagram: «Ich bin so traurig über den Tod meiner wundervollen Freundin Tina Turner. Sie war wirklich eine enorm talentierte Künstlerin und Sängerin. Sie war inspirierend, warm, lustig und grosszügig.» Er fügte hinzu: «Sie hat mir so viel geholfen, als ich jung war, und ich werde sie nie vergessen.» Dazu postete Jagger das Foto einer ekstatisch tanzenden jungen Tina Turner.

Model und Schauspielerin Naomi Campbell (53) kommentierte auf Turners Instagram-Seite: «Die Königin, Legende, Ikone». Es werde nie wieder so jemanden wie Turner geben.

Das Weisse Haus hat den Tod der Rock-Legende Tina Turner als «grossen Verlust» bezeichnet. «Tina Turner war eine Ikone, eine Musik-Ikone, die in ihrer Karriere (…) viele grossartige Momente hatte», sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden am Mittwoch in der täglichen Pressekonferenz des Weissen Hauses angesprochen auf die Nachricht von Turners Tod. «Ich war ein grosser Fan von Tina Turner», fügte sie hinzu. Ihre Musik werde weiterleben. Turners Tod sei «ein grosser Verlust für die Menschen, die sie geliebt haben, und natürlich für die Musikindustrie».

Die «Queen of Rock ’n’ Roll» hat mit ihrer gewaltigen Stimme, gewagten Kostümen, sexy Tanzeinlagen und überschäumender Energie ein Millionenpublikum in Ekstase versetzt. Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück. Sie genoss nach eigenen Angaben nach Jahrzehnten harter Arbeit fortan das Leben ohne Verpflichtungen.

 

Turner zeigte sich danach nur noch selten in der Öffentlichkeit, etwa, um für ein Buch oder ein Musical über ihre Lebensgeschichte zu werben. Mit ihrem 16 Jahre jüngeren deutschen Partner Erwin Bach lebte sie seit den 90er-Jahren am Zürichsee in der Schweiz. Dort feierten die beiden 2013 ein rauschendes Hochzeitsfest. Turner hat später sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen.

Sie wurde in den 60er und 70er-Jahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner bekannt. Hits wie «River Deep – Mountain High» und «Nutbush City Limits» stürmten die Charts in vielen Ländern. Wie Turner erst viel später enthüllte, war die Ehe aber eine Tortur für sie. Ike schlug und drangsalierte sie. Mit 37 Jahren flüchtete sie vor ihm. Turner gab alle finanziellen Ansprüche aus dem gemeinsamen Musikschaffen auf, um schnell durch die Scheidung zu kommen, und startete mit einer Solokarriere durch.

 

Mit 45 Jahren strahlte sie wieder im Scheinwerferlicht: Das Album «Private Dancer» wurde 1984 ihr Solo-Durchbruch. Fortan füllte sie in aller Welt Stadien und Musikbühnen. Sie landete zahlreiche Hits: «What’s Love Got To Do With It?», «Proud Mary», «We Don’t Need Another Hero» oder «Be Tender with Me Baby» sind nur einige davon.

Turner gewann zahlreiche Musikauszeichnungen. 2021 wurde sie in die «Rock & Roll Hall of Fame» in Cleveland in den USA aufgenommen. «Wenn sie mir mit 81 Jahren immer noch Auszeichnungen geben, muss ich irgendetwas richtig gemacht haben», scherzte sie bei der Zeremonie per Videozuschaltung aus der Schweiz.

 

Turner hatte zwei leibliche Söhne, die mit 59 und 62 Jahren vor ihr gestorben sind. Sie selbst hatte Darmkrebs und Nierenversagen. Ihr Mann spendete ihr 2017 eine seiner Nieren. In der Autobiografie «My Love Story» berichtete sie 2019 über viele schmerzhafte Erfahrungen im Leben, würdigte Bach aber als ihren Retter und die grösste Liebe ihres Lebens.

Bild: www.imago-images.de

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