Regional HR-Leader Kasper Smith etabliert mit seinem Team am Schweizer Tupperware-Products-Hauptsitz eine neue Organisationskultur. Was ihn sonst umtreibt.
Kasper Smith: Die Pandemie veranlasste uns, über unser Geschäftsmodell nachzudenken. Die Erkenntnis: Unsere Kundinnen und Kunden bevorzugen verschiedene Kanäle, um einzukaufen. Daher entwickeln wir uns zu einem Multi- und Omni-Channel-Unternehmen, das die direkten Vertriebskanäle jedoch weiterhin nutzt, um alle Tupperware-Fans zu erreichen.
Um zu expandieren und neue Vertriebskanäle zu erschliessen, sind neue Fähigkeiten und zusätzliche Talente gefragt. So benötigen wir nebst unseren Direktvertrieb-Kernkompetenzen auch digitale, Einzelhandels- und B2B-Kompetenzen.
Jeder bei Tupperware weiss, dass niemand allein erfolgreich sein kann. Selbst die Besten und Fähigsten sind nur erfolgreich, weil sie die Kunst der Kooperation und Zusammenarbeit beherrschen.
Wir rekrutieren über Online-Stellenbörsen und arbeiten mit internen Talenten, Wiedereinsteigenden und Mitarbeiterempfehlungen. Aufgrund unserer geplanten geschäftlichen Veränderungen akquirieren wir in neue Talente in über 23 Märkten der EMEA-Region.
Wir schaffen eine gute Arbeitsumgebung und attraktive Arbeitsbedingungen. So haben wir erst kürzlich mehrere Initiativen ins Leben gerufen, welche die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden steigern sollen. Eine davon ist «Friday Unplugged»: Dieser fordert Mitarbeitende auf, Meetings an Freitagen zu vermeiden, um möglichst produktiv zu arbeiten, damit alle, sobald die Arbeit erledigt ist, ins Wochenende abdüsen können. Das Führungsteam schenkte den Mitarbeitenden zudem die letzte Jahreswoche, damit sich alle nach diesem rasanten Jahr erholen konnten.
Die Ziele und Wünsche jedes Einzelnen für seine künftige berufliche Entwicklung sind einzigartig. Deshalb nehmen wir uns viel Zeit, diese in Gesprächen zu erkunden. Wir glauben nicht an standardisierte Karrierewege. Zudem nutzen wir «LinkedIn Learning». Eine tolle Ressource, um Fähigkeiten aufzubauen oder sich für den nächsten Karriereschritt vorzubereiten.
Wir befinden uns in einer Teamentwicklungsphase – wir necken uns gegenseitig mit Freundlichkeit und Fürsorge über MS Teams oder Zoom und unterstützen uns gegenseitig, wann immer wir können. Wir engagieren uns zudem auf unprätentiöse Weise für eine gemeinsame Sache und wissen instinktiv, wie wir uns gegenseitig ergänzen. Zudem sind wir transparent in Dingen, bei denen wir als einzelne Mitarbeitende weniger gut sind. Das erfordert Mut, macht uns aber auch stark.
Welche Organisationskultur wollen wir in unserer neuen Tupperware-Organisation in der EMEA-Zentrale in Root etablieren, in der 50 neue Mitarbeitende zusammenkommen? Das ist HR-Arbeit auf der grünen Wiese. In unserem Berufsleben haben wir nur selten die Gelegenheit, an einem solchen Aufbau mitzuwirken.