Gendern ist ein wichtiger Schritt zu mehr Sichtbarkeit von Frauen

Fokus

REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND – Interview mit Carolin Kebus

  • Nicht nur das Verhältnis von Mann und Frau muss sich ändern, sagt Carolin Kebekus.
  • Die TV-Komikerin fragt sich, warum Frauen andere Frauen so oft als Konkurrentinnen betrachten.
  • Im Interview spricht die 41-Jährige über Stutenbissigkeit, falsche Frauenbilder in Kinderserien – und erklärt, warum sie nicht wieder in die Kirche eintritt.

Frau Kebekus, Gleichberechtigung, Gleichstellung, gleiche Bezahlung, gendergerechte Sprache – das sind alles Themen, bei denen in Debatten die Konfliktlinie in der Regel zwischen Mann und Frau verläuft. Sie betonen aber, dass sich auch Frauen untereinander das Leben schwer machen. Wo passiert das?

Etwa in Situationen, in denen man als Frau ein Konkurrenzgefühl zu einer anderen Frau entwickelt. Manchmal stossen andere Frauen vor allem in berufliche Bereiche vor, in denen man denkt: Da bin ich doch schon! Ich bin doch die Eine, die Besondere. Ich bin diejenige, die die Rolle bekommen oder die die wichtige Rolle im Job spielen muss. Und da ist dann eben kein Platz für eine andere. Wir haben zu häufig das Gefühl, wir Frauen können nicht nebeneinander existieren.

Woran liegt das?

Das rührt natürlich daher, dass wir in vielen Bereichen nur einen begrenzten Platz für Frauen haben. Zumindest ist es das Bild, das seit Ewigkeiten vermittelt wird. Es fängt schon in den Geschichten unserer Kindheit an. Auch dort gibt es ganz oft nur eine weibliche Person. Wir haben ganz viele unterschiedliche männliche Schlümpfe mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften, aber nur eine Schlumpfine. Die Biene Maja hängt lieber mit Kerlen ab als mit Freundinnen. Auch in den Märchen der Brüder Grimm haben wir sehr oft nur „die Eine“ – die eine Königstochter, das eine hilfsbereite Mädchen, die eine weibliche gute Hauptperson. Und wenn es mehrere sind, treten sie als böse Stiefschwester oder Stiefmutter in Erscheinung. Schon früh also wird vermittelt, dass es immer nur „die eine Frau“ gibt, die es an die Spitze schafft. Natürlich hat das auch historische Gründe.

Das ganze Interview

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