Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte
Frauen in der Kunst standen jahrhundertelang nicht als Künstlerinnen vor der Leinwand, sondern dienten ihren männlichen Kollegen als Modelle. Sie durften nicht künstlerisch tätig sein, da ihnen der Zugang zu den Zünften verwehrt war, sie keine Kunstakademien besuchen durften, von Kunstvereinen ausgeschlossen waren und ihnen der Zugang zu Malutensilien verwehrt wurde.
Daher sind nur wenige Künstlerinnen aus vergangenen Jahrhunderten bekannt: meist solche, die bei ihren Vätern oder Brüdern malen durften.
Trotz aller Widrigkeiten haben Frauen schon immer gemalt. In der Höhlenmalerei finden sich Handabdrücke, die eindeutig von Frauen stammen. Im Mittelalter waren sie in Nonnenklöstern kreativ, und in der Renaissance gibt es einige wenige Bilder, die von Frauen signiert sind. Manchmal wurden die Werke der Künstlerinnen von ihren männlichen Kollegen signiert, weshalb sie in der Kunstgeschichte nicht erwähnt wurden. Zudem wurde die Kunstgeschichte grösstenteils von Männern geschrieben, wodurch auch zu ihrer Zeit bekannte Künstlerinnen lange nicht im Kunstkanon auftauchten.
In den letzten Jahrzehnten ist das Interesse an Künstlerinnen wieder gewachsen – endlich! Und somit wurden auch die Künstlerinnen vergangener Epochen wiederentdeckt.
Und wie sieht es heute aus? Es ist selbstverständlich, dass auch Frauen Künstlerinnen sind, jedoch besteht immer noch ein enormer Gender Pay Gap. Eine Studie von ver.di aus diesem Jahr belegt, dass „Frauen […] 24 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Der Gender Pay Gap bei selbstständigen Kulturschaffenden liegt damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt…“
Im Folgenden analysiere ich sieben verschiedene Publikationen, die sich mit dem Thema Frauen in der Kunst befassen. Die Bücher unterscheiden sich erheblich in Form und Inhalt: Von einer grafisch aufbereiteten Erzählung bis hin zur tiefgehenden wissenschaftlichen Analyse; von einer breiten populärwissenschaftlichen Darstellung bis zu spezialisierten Werken, die sich auf die letzten fünf Jahrhunderte bis zur jüngsten Vergangenheit konzentrieren. Die Anzahl der porträtierten Künstlerinnen reicht von einer Handvoll bis zu mehreren hundert.
Vorab sei gesagt, dass mir alle sieben Bücher und ihre unterschiedlichen Perspektiven gefallen. Im Folgenden gebe ich eine kurze Beschreibung zu jedem Buch und zitiere jeweils einen Satz, der mir besonders gefällt.
Am Ende des Artikels liste ich alle Bücher mit Autor:innen und Verlag nochmal auf.