Bronze für Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré

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SWISS OLYMPIC – 17 Jahre nach Patrick Heuscher und Stefan Kobel gewinnt die Schweiz an Olympischen Spielen zum zweiten Mal eine Medaille im Beachvolleyball.

Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré holen sich ebenfalls Bronze.

25 Stunden nach der Ernüchterung im Halbfinal gegen die starken Amerikanerinnen präsentierten sich Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich wieder in gewohnter Stärke. „Der Halbfinaltag war nicht unser Tag“, so Joana Heidrich. „Aber uns ist das gelungen, was wir versprochen haben. Wir sind wieder aufgestanden.“

Joana Heidrich: „Es ist unglaublich. Diese Medaille ist der Beweis, dass wir in den letzten drei Wochen geliefert haben. Wir haben so viel zusammen erlebt, nicht nur einfache Sachen. Aber wir kamen immer wieder zurück, haben immer gefightet und an uns geglaubt. Der Halbfinaltag war nicht unser Tag. Aber uns ist das gelungen, was wir versprochen haben. Wir sind wieder aufgestanden. Die letzten Tage waren für mich als sehr emotionalem Menschen eine Challenge für den Kopf. Ich musste ziemlich unten durch, das geht mir nahe. Auf dem Court kann ich austeilen, aber auch einstecken. Neben dem Court bin ich das Sensibelchen von uns beiden. Hinter dem Erfolg stecken viel mehr Leute als wir zwei – unser Team, unsere Familie, alle, die uns gepusht und beigestanden haben.“

Die jungen Lettinnen Tina Graudina (23) und Anastasija Kravcenoka (24) fanden gegen die überzeugenden Schweizerinnen kein Rezept. Nur ganz zu Beginn des Spiels gerieten Heidrich/Vergé-Dépré 0:2 in Rückstand. Mit vier Punkten in Serie rissen die Schweizerinnen erstmals die Führung an sich – und gerieten daraufhin nie mehr ins Hintertreffen.

Die Vorentscheidung fiel zu Beginn des zweiten Satzes, als die Schweizerinnen zuerst einen 5:1-Vorsprung fast verspielten (6:5), dann aber bei zwei umstrittenen Bällen jeweils nach „Challenges“ den Punkt gewannen. Daraufhin resignierten die Lettinnen. Vom 6:5 bis zum 15:7 gewannen Heidrich und Vergé-Dépré neun von elf Punkten.

Nach 45 Minuten stand der 21:19, 21:15-Sieg fest. Der grosse Jubel konnte beginnen.

„Wir fassen es noch gar nicht“, so Anouk Vergé-Dépré, „aber das ist natürlich ein Kindheitstraum, der mit dieser Medaille in Erfüllung geht.“ Joana Heidrich bedankte sich in ihrer ersten Reaktion beim gesamten Umfeld und meinte damit auch jene Leute, die in Tokio nicht vor Ort dabei sein durften.

Anouk Vergé-Dépré: „Mit der Medaille geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Schade, dass nicht alle Beteiligten hier sein können; ich hoffe, sie feiern den Erfolg auch zu Hause ordentlich. Dass wir den Halbfinal gegen die Amerikanerinnen klar und nicht knapp verloren, machte es einfacher, die Enttäuschung schnell abzuhaken. Dass wir auf dem Court so emotional sind, hat nichts mit fehlendem Respekt für die Gegnerinnen zu tun. Gerade wenn es keine Zuschauer hat, müssen wir uns so selber pushen.“

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