Angetreten, um die deutsche Sprache zu «queeren»

Fokus

Tagesanzeiger – Aleksandra Hiltmann –

Lovis Hoppmann (38) macht nonbinäre Menschen in der Sprache sichtbar und wurde dafür von der Universität Bern mit einem Preis ausgezeichnet.

Lovis Hoppmann forscht zu genderinklusiver Sprache. Als Lovis Noah Cassaris schreibt Hoppmann literarische Texte, in denen nonbinäre Figuren auftreten.


Wegkommen von der Norm, vom binären Mann-Frau-Schema. Stattdessen Platz schaffen, Buchstaben und Zeichen setzen, die alle ansprechen, auch nonbinäre Menschen. Das will Lovis Hoppmann. Hoppmanns Forschungsprojekt «Die deutsche Sprache ‹queeren›» hat im Oktober den CSLS Prize in Language and Social Justice erhalten, einen Förderpreis des Center for the Study of Language and Society der Universität Bern.

Hoppmann, geboren in Süditalien, aufgewachsen in der Schweiz, doktoriert an der Universität Zürich zum Thema genderinklusive Sprache. Das Wort queer war in der Geschichte lange negativ konnotiert, nach und nach hat sich die LGBT+-Bewegung den Begriff zurückerobert und ihn für sich umgedeutet – positiv. «Er beschreibt alles, was nicht hetero– und cisnormativ ist. Gleichzeitig entzieht er sich genauen Beschreibungen. Das ist das Schöne daran», findet Hoppmann.
Foto: Stemutz.com
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