4 Fragen an Stefanie Hetjens – CEO & Regisseurin von EVERYWOW

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An meinem 18. Geburtstag habe ich mich neben der Schule selbstständig gemacht und Webseiten für KMUs programmiert.

Das hat mir bald nicht mehr gereicht, aus diesem Grund habe ich eine studentische Universitätskarriere in «Software Engineering» und «Entrepreneurship» dran gehängt. Nach etwas Zeit im Ausland bin ich direkt in der Geschäftsleitung von Digital- und Werbeagenturen in Zürich eingestiegen.

Vor einigen Jahren wollte ich aus dem Management- und Technik-Hamsterrad aussteigen und habe den Sprung in die Selbstständig (wieder) gewagt. Inzwischen führe ich ein Unternehmen (EVERYWOW) und mit unserem Team produzieren wir high-end Videos und Livestreams, auf die ich sehr stolz bin.

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SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit? 

Stefanie Hetjens: Ein Unternehmen zu führen wird auch als «the Octopus-Game» bezeichnet: Ich spiele auf mindestens acht Tanzflächen (oder Baustellen, je nach Betrachtungsweise) gleichzeitig. Es macht mir Spass, dass ich so viele Aspekte einbringen kann. Mal ist meine Management-Erfahrung gefragt, danach brauche meine kreative Seite und als Drittes muss ich irgendwas spontan organisieren. Diese Abwechslung fordert und fasziniert mich.

 

SWONET: Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?

Stefanie Hetjens: Früher war ich hauptsächlich motiviert durch Angst:

  • Angst, dass ich den Anschluss verpasse.
  • Angst, dass meine Arbeit nicht gut genug ist.
  • Angst, dass ich mich in kommunikative Fettnäpfchen hineinsetze.

Diese Angst hat mich auch beflügelt: Immer noch etwas drauflegen. Immer einen Schritt vorweg sein. Immer etwas Neues ausprobieren, weil ich mich dadurch breiter abstützte.

Auch heute noch falle ich oft in dieses Muster zurück, aber es ist eine entscheidende Motivationsquelle hinzugekommen: Mit anderen Menschen zusammen möchte ich etwas erschaffen, auf das stolz bin und Seele hat. Unser offizieller Slogan ist «high-end Livestreaming», aber für mich wird es mehr und mehr zu «Videos with Soul» und das macht mich sehr glücklich.

 

SWONET: Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?

Stefanie Hetjens: Ich habe nicht den einen Rat für alle, aber ein paar Prinzipien, die mich seit Jahren begleiten:

  • Machen statt darüber reden: Ich muss das Machen erleben, um zu beurteilen, ob etwas gut ist und auch, ob es gut für mich ist. Einfach nur darüber reden, reicht nicht.
  • Show up: Ich bin da, wo die Arbeit ist. Der Rest kommt dann von allein. Das funktioniert auch an Tagen, an denen ich niedergeschmettert bin, alles schrecklich ist oder ich kein Selbstvertrauen habe.
  • Dritte Option: Es gibt nie nur zwei Optionen. Es gibt immer eine dritte Option. Immer. Immer. Immer. Man muss sie nur finden.
  • Kurzfristige Risiken sind okay: Entscheidungen haben Risiken und wenn sich bereits nach kurzer Zeit die Verluste, die durch eine Fehlentscheidung entstehen wieder auflösen, ist es wahrscheinlich okay, das Risiko einzugehen. Wenn der Verlust aber so schwerwiegend ist, dass er lange bestehen bleibt, dann lieber das Risiko nicht eingehen – oder eine dritte Option finden.

 

SWONET: Wie startest Du in den Tag?

Stefanie Hetjens: Ich mache das, wovon in jedem Selbsthilfebuch abgeraten wird: Mit einer Tasse Kaffee im Bett lese ich E-Mails und die News. In meiner aktuellen Lebenssituation ist das genau richtig. Später vielleicht nicht mehr. Ich werde es erleben.

 

 

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