Mein Umfeld sagt mir, dass ich eine aufgeschlossene und kreative Persönlichkeit mit einer ausgeprägten Empathiefähigkeit bin. Bereits zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn wusste ich, dass ich eine Tätigkeit ausüben möchte, die sowohl kreative Freiheit als auch Kontakt mit Menschen bietet. Nach dem Abschluss des Bachelors in Medien- und Kommunikationswissenschaften entschied ich mich zunächst für eine Karriere in der internen Kommunikation und anschliessend im Marketing. Durch mein berufsbegleitendes Masterstudium in Business Communications sowie in verschiedene Weiterbildungen in Unternehmensführung und Leadership konnte ich meine Fachkompetenzen kontinuierlich erweitern.
Heute vereine ich meine vielfältigen Interessen und Erfahrungen in meiner Rolle als Teamleiterin Verkaufssupport und Marketing bei der Mobiliar Generalagentur in Biel.
Ich bin davon überzeugt, dass lebenslanges Lernen eine wesentliche Voraussetzung ist, um in der dynamischen Arbeitswelt von heute erfolgreich zu bleiben. In meiner Freizeit finde ich Ausgleich zum anspruchsvollen Berufsalltag durch kreative Tätigkeiten wie Töpfern, Malen und Pilates sowie durch wertvolle Zeit mit meiner Familie.
Auf meinem bisherigen Karriereweg habe ich mich an Führungskräften orientiert, die einen menschenzentrierten, unterstützenden und coachenden Führungsstil praktizieren und eine konstruktive Fehler- und Feedbackkultur pflegen. Ich verstehe unter Führung die Kunst, als Vorbild zu agieren, Mitarbeitende zu fördern und ihnen durch gezielte Unterstützung die Möglichkeit zu geben, selbst Lösungen zu finden.
Anerkennung für geleistete Arbeit soll immer den Mitarbeitenden zugestanden werden, während Fehler als Chance zur Weiterentwicklung genutzt werden. In solchen Fällen trägt die Führungskraft die Verantwortung und stellt sicher, dass diese nicht wiederholt werden.
«Problem talk creates problems. Solution talk creates solutions» – Steve de Shazer
Kürzlich habe ich den Kurs «Coaching in Führungsrollen» belegt, in dem ich wertvolle Impulse erhielt, um die Eigenverantwortung von Mitarbeitenden noch stärker zu fördern.
SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?
Gina Obrist: Ich arbeite leidenschaftlich gerne mit Menschen zusammen, bin sehr organisiert und strukturiert und liebe es, inhaltlich kreativ wirken zu können. Die Marketing- und Kommunikationswelt vereint diese Bedürfnisse. Sie bietet die Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Personen zusammen zu arbeiten, erfordert strategische Planung und eröffnet gleichzeitig unendliche Umsetzungsmöglichkeiten. In meiner Rolle als Teamleiterin habe ich die Verantwortung, meine Mitarbeitenden auf einem Teil ihres beruflichen Werdegangs zu unterstützen. Dabei strebe ich stets danach, die positiven Erfahrungen, die ich im Laufe meiner Karriere gesammelt habe, in meinen Führungsstil einfliessen zu lassen. Mein Ziel ist es, die Elemente, die ich an meinen Vorgesetzten besonders geschätzt habe, in meiner täglichen Arbeit umzusetzen und eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl für die persönliche als auch die berufliche Entwicklung meiner Teammitglieder förderlich ist.
SWONET: Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?
Gina Obrist: Während meines Studiums diente die Arbeit primär dazu, meine Hobbys und Reisen zu finanzieren. Der Fokus lag ganz auf dem Lernen und dem Aufbau fundierten Wissens. Nach dem Studium folgte ein langer Weg durch verschiedene Praktika, erste Festanstellungen und eine Vielzahl an wertvollen Erfahrungen, bei denen vor allem das praktische Lernen im Vordergrund stand. Heute verstehe ich Karriere als einen Prozess der kontinuierlichen persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung. Es geht darum, meine Talente und Fähigkeiten zu entfalten und gezielt auszubauen – mit dem erfüllenden Effekt, positive Impulse zu setzen und sowohl für meine Mitmenschen als auch für die Gesellschaft einen nachhaltigen Beitrag zu leisten.
SWONET: Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?
Gina Obrist: Habt Geduld, bleibt immer am Ball und gebt nicht auf, wenn euch jemand sagt, ihr seid zu jung oder habt zu wenig Erfahrung. Niemand kann von Anfang an alles wissen, und jeder benötigt Zeit, um in seine Rolle hineinzuwachsen. Damit dies möglich ist, braucht es vor allem eine Chance – und diese gilt es aktiv einzufordern. Mit 27 Jahren hatte ich die Möglichkeit, erste Projekte zu leiten, und mit 29 Jahren übernahm ich die Verantwortung für ein Team von sechzehn Personen. Natürlich läuft nicht immer alles nach Plan. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, Meinungen und machen Fehler, und selten sind alle vollständig zufrieden. Doch genau diese Herausforderungen sind es, die es uns ermöglichen, als Führungskraft und als Team zu wachsen. Es braucht Unruhe, Dinge, die nicht wie erwartet funktionieren, und Prozesse, die Raum für Verbesserung lassen. Entscheidend ist, dass wir diese Situationen erkennen, den daraus gewonnenen Lerneffekt nutzen und uns kontinuierlich weiterentwickeln. Um dies zu erreichen, ist eine Unternehmenskultur unerlässlich, die von Offenheit, Ehrlichkeit und konstruktivem Feedback geprägt ist.
Seid geduldig mit eurem beruflichen Werdegang – Entwicklung braucht Zeit. Scheut euch jedoch nicht, Job oder Unternehmen zu wechseln, wenn ihr euch mit der Kultur nicht identifizieren könnt. Letztlich sind nur zufriedene Mitarbeitende auch wirklich engagierte Mitarbeitende. Da die Arbeit einen so grossen Teil unseres Lebens einnimmt, liegt es in unserer Eigenverantwortung, eine Tätigkeit zu finden, die uns erfüllt und zufriedenstellt.
SWONET: Wie startest Du in den Tag?
Gina Obrist: In der Regel lasse ich meinen Wecker ein paar Mal klingeln, bevor ich mit einigen morgendlichen Yoga-Übungen in den Tag starte. Im Anschluss mache ich mir einen grossen Cappuccino für unterwegs. Den trinke ich gemütlich im Büro, währenddem ich meine Pendenzen durchgehe. Die erste Stunde des Arbeitstags widme ich gerne der Abarbeitung eventueller Altlasten und der Planung der weiteren Woche. Erst im Anschluss beginne ich mit den anstehenden Terminen und Besprechungen.