4 Fragen an Denise Labhart – Betriebsökonomin FH, dipl. Wirtschaftsprüferin, Revisionsexpertin

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Visionärin und Macherin, Enthusiastin und Expertin, Mutter dreier Kinder und Karrierefrau, Gründerin, Geschäftsführerin, Vereinspräsidentin, Vorstandsmitglied, Präsidentin der Finanzkommission, Die Mitte Politikerin, Netzwerkerin, kreativer Kopf und Musikerin; das alles und noch viel mehr zeichnet mich aus.

Und ich bin glücklich!

Schon als Kind war ich an allem Möglichen interessiert, hatte viele Freundschaften und Hobbies. Aufzuwachsen in einer Unternehmer-Familie, mein Vater hatte seine eigene Firma in der Baubranche, aber auch als Enkeltochter eines passionierten Lehrers, das hat mich schon früh nachhaltig geprägt.

Ich wusste, dass ich einen Beruf wählen werde, der mir eine selbstständige Tätigkeit ermöglichen kann. Denn das bedeutet für mich Freiheit und volle Verantwortung für das eigene Handeln, welche ich täglich in meinem Job einbringen darf. Dass ich diplomierte Wirtschaftsprüferin geworden, und in der finanz- und betriebswirtschaftlichen Unternehmens-Welt gelandet bin, ist vielleicht mehr ein glücklicher Zufall. Oder besser gesagt, ich hatte während meiner wichtigsten Wendepunkte in meiner beruflichen Laufbahn gute Mentoren/innen an meiner Seite, die mich hinsichtlich meines Berufswunsches und der Ausbildung beraten haben, und – ich habe mich davon vertrauensvoll leiten lassen. Zudem konnte ich schon als junge Frau wertvolle Erfahrungen aus den einzelnen Stationen, die ich durchgelaufen bin, mitnehmen. Irgendwie war ich immer am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Zudem habe ich alle meine Ausbildungen und mein Studium berufsbegleitend absolviert, was ich absolut schätze an dem schweizerischen Bildungssystem. Von Beginn weg anzupacken und die Theorie gleich in Praxis umzusetzen, hilft einfach enorm, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Meine berufliche Karriere zeichnet sich aus durch mein breites und international gesammeltes Expertenwissen im anspruchsvollen Business-Umfeld mit Fokus auf Finanzen und Betriebswirtschaft, mein stetiges Vorankommen und permanenter Weiterbildung.

Unternehmertum sowie das Führen von Mitarbeitenden und Projekten war und ist für mich ein Kernelement meiner beruflichen Entwicklung. Meinen ausgeprägten Wissenshunger decke ich durch kontinuierliche Weiterbildung, welche im heutigen raschen Wandel und den erhöhten Gesetzesanforderungen ein unumgängliches Muss ist um Top-Leistungen zu erbringen.

Heute habe ich – nebst meinem breiten sozialen Engagement und meinen Vorstandstätigkeiten – zwei Firmen: Meine eigene Wirtschaftsberatungs- und Treuhandfirma sowie ein innovatives Familienzentrum, das ich als Vereinspräsidentin führe. Angetrieben vom Wunsch, das Kinderbetreuungsangebot auszubauen – ich kenne die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nur zu gut – gründete ich kurzentschlossen in diesem Frühsommer zusammen mit einer ausgebildeten Kindergartenlehrperson, einer Fahr- und Kinder-Yogalehrerin und einem Marketingexperten den Verein Familienzentrum Dintikon. Eine Spielgruppe auf einem Bio-Bauernhof wurde ins Leben gerufen, und die Nachfrage ist enorm. Ein erster von vielen folgenden Schritten ist damit getan: Der Verein möchte einen innovativen Begegnungsort im Dorf realisieren, bei dem nicht nur die Kinder verweilen, sondern auch die Bedürfnisse von Familien berücksichtigt werden können. Durch die Treffen entstehen neue Vernetzungen, aber auch neue Möglichkeiten für Jobangebote durch das Familienzentrum selbst. So können meine Visionen bis hin zu einem neuartigen Co-working Space vielleicht in ein paar wenigen Jahren verwirklicht werden.

Denise Labhart


SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?

Denise Labhart: Durch mein berufsbegleitendes betriebswirtschaftliches Studium und die Experten- Ausbildung zuerst zum Certified Internal Auditor (CIA) und dann zur eidg. dipl. Wirtschaftsprüferin habe ich bereits zu Ausbildungsbeginn in ein sehr breites Spektrum an Aufgaben, Prozessen, Firmen und Branchen hineingesehen und wahnsinnig viel gelernt und erfahren. Ich habe mit so vielen unterschiedlichen Menschen verschiedenster Nationen und sozialer Herkunft zu tun, was meinen Beruf äusserst spannend macht und jeden Tag einzigartig. Gerade auch im Bereich der Start-up-Firmen, wo ich einen meiner Fokusse meines Business lege, gibt es viele spannende Entscheide und Entwicklungsschritte, die ich mitgestalten und -beraten kann. Aber auch die folgenden Lebenszyklen einer Firma bringen immer wieder Herausforderungen an das Management, hier darf ich als Sparringpartner meine Empfehlungen anbringen.

Zudem leite ich u.a. in meiner Rolle als Vorstandsmitglied von unserem Berufsverband EXPERTsuisse Sektion Aargau das FrauenNetz. Gerade Frauen haben es in unserer Branche schwieriger, zum einen akzeptiert zu werden, und zum anderen die hohen Anforderungen an die Flexibilität und Dauer der Arbeitseinsätze mit Familienplanung unter einen Hut zu bekommen. Im FrauenNetz sprechen wir diese Themen an und zeigen jüngeren Kolleginnen Möglichkeiten auf, wie unser Berufsstand z.B. auch im Teilzeitpensum attraktiv für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sein kann. Mentoring wird hier auch Gross geschrieben.

Ich kann definitiv etwas bewegen mit meiner Arbeit. Gerne bringe ich mein Wissen auch in unseren Dorfvereinen und in der Politik und als Präsidentin der Finanzkommission ein. Soziales Engagement ist mir persönlich auch sehr wichtig. Der Mix, und auch die Zeit als Hausfrau und Mutter, macht es aus. Ich darf wirklich sagen, ich bin vollends glücklich!

SWONET: Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?

Denise Labhart: Früher war ich viel verbissener und wollte unbedingt Karriere machen. Mit der Geburt meines ersten Kindes hat sich dann einiges geändert und ich bin geduldiger und entspannter an die Tatsachen und meine Arbeit herangegangen. Mit jedem weiteren Kind hat sich das verstärkt, obwohl man denken könnte, je mehr Kinder, desto mehr Stress gibt es mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Kurz vor meiner zweiten Schwangerschaft habe ich mich selbständig gemacht und dadurch an Flexibilität, die ich heute nie mehr missen möchte, gewonnen.

SWONET: Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?

Denise Labhart: Investiert in Euer Netzwerk und holt Euch Rat und Unterstützung! Wie bereits erwähnt, ich finde das Konzept des Mentorings genial. Ich selbst habe tolle Erfahrungen in meiner jungen Karriere damit gemacht und gebe nun mein Wissen an Jüngere und Berufseinsteiger und Gründer/innen gerne weiter.

SWONET: Wie startest Du in den Tag?

Denise Labhart: Ich bin eine absolute Frühaufsteherin und geniesse das Erwachen des Tages, die Energie des Morgens und die ruhigen Minuten in vollen Zügen, bevor meine lebendige Familie diese Stille unterbricht. Ich starte den Tag mit einem gesunden Frühstück und bereite danach die Znüniboxen, etc. für meine Kinder vor. Danach arbeite ich bereits für ca. 45 Minuten bis alle aufgestanden sind. Mein 2. Frühstück und meinen Kaffee trinke ich dann zusammen mit der Familie.

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