Martina Hingis über Motivation, Mami-Alltag und Karriere

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Schweizer Illustrierten –

Bei Martina Hingis dreht sich viel um den Nachwuchs: mit Tochter Lia, als Tenniscoach und als Botschafterin des ATP-Turniers in Zug. Ein intimes Gespräch mit der Tennislegende.

Lia, 3, flitzt auf dem Trotti umher, gefolgt vom neuesten Familienmitglied: Hund Luxy. Als Nächstes setzt sie sich auf die Schaukel, und Mami Martina Hingis, 41, sorgt für den Schwung. Anschliessend gehts im Garten von Mama und Oma Melanie Molitor, 65, in Schindellegi SZ aufs Trampolin. «Und nun will ich mit Oma sändele!», sagt Lia. Der Alltag von Tennis-Ikone Martina Hingis ist auch Jahre nach dem Rücktritt vom Profisport voller Action. Heute liegt ihr Fokus auf der Familie – das Tennis spielt in ihrem Leben jedoch noch immer eine grosse Rolle.

Martina Hingis, Sie wuchsen sozusagen auf dem Tennisplatz auf. Ist es heute bei Ihrer Tochter ähnlich?
Als meine Mutter früher trainierte, nahm sie mich immer mit. Nun machen wir das mit Lia: Wenn ich spiele oder unterrichte, ist sie dabei. Meine Mutter kümmert sich um sie.

Trainiert Ihre Tochter schon selbst?
Einmal pro Woche macht sie in der Bambini-Gruppe bei meiner Mutter mit. Das ist jedoch eher spielerisch. Wir sind froh, wenn die Kinder mal fünf Minuten konzentriert Tennis spielen (lacht).

Sie stehen für Fleiss, Ehrgeiz und Erfolg. Wie stark fördern Sie Lia?
Uns ist der soziale Aspekt wichtig. Aber natürlich freuen wir uns über Fortschritte. Was sie gut kann, macht ihr mehr Spass. Doch Tennis spielen, den Ball treffen, das ist in dem Alter schwer. Nicht einfach, sie dann zu motivieren.

Ihr ultimativer Motivationstipp?
Den wüsste ich auch gern (lacht). Ich probiere es immer wieder, ermutige sie, wenn etwas nicht gleich klappt.

Auch am Kids Day im Vorfeld des ersten Finaport Zug Open haben Sie kürzlich Kinder trainiert. Was wollen Sie als Vorbild vermitteln?
Mir geht es vor allem darum, dass die Kinder eine Leidenschaft fürs Tennis entwickeln. Natürlich hoffe ich, dass sie dranbleiben, wenns hart wird. Denn heute fehlt leider vielen oft der Biss.

Was raten Sie Eltern, deren Kinder eine Tenniskarriere anstreben?
Diese Frage muss Mama beantworten!

Melanie Molitor ist gerade dabei, ihre Enkelin zu verwöhnen. «Dafür sind Grosseltern doch da», sagt sie und packt mit Lia das neueste Geschenk, ein Zahnarzt-Spielset, aus. Dennoch hört sie zu und übernimmt sogleich.
Melanie Molitor: Das Wichtigste ist, dass Eltern involviert sind. Für Kinder ist es wichtig, Vertrauenspersonen um sich zu haben. So lernen Eltern den Sport kennen. Und lernen, welche Erwartungen sie an die Kinder stellen können.
Martina Hingis: Genau. Wie will man Kinder verstehen, wenn man nicht weiss, was sie beschäftigt und antreibt?

Martina, wie sieht bei Ihnen heute ein typischer Tag aus?
Kein Tag ist wie der andere. Mal gehen wir mit dem Pony reiten, zudem reite ich selber; mal gehen wir schwimmen, spazieren mit Luxy, und ich gebe Tennisstunden. Und dank meiner Tochter kenne ich wohl jede Hüpfburg der Schweiz.

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