Ich bin zufrieden hier. Aber engagieren können sich andere.

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HRTODAY – Diana Roth –  

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum die Auswertung der Mitarbeiterumfrage nichts mit dem tatsächlichen Mitarbeiterengagement zu tun hat? Zufriedene Mitarbeitende sind nicht automatisch auch produktiv. Moderne Unternehmen haben schon lange erkannt: Sie sind es, die das Mitarbeiterengagement zusätzlich aktiv fördern müssen.

«Im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden mit meinem Arbeitgeber», sagt Urs. Damit meint er insbesondere: die Infrastruktur, das Arbeitszeitmodell, die Teamkultur, die Personalentwicklungsmassnahmen und die Laufbahnplanung.

Mit dem bestehenden Lohnmodell ist er ganz und gar nicht einverstanden. In den letzten zwei Mitarbeiterumfragen hat er dies ganz klar dargelegt. Und da war Urs aus der Abteilung Produktion nicht der Einzige. Es ist ein Dauerthema, welches in jedem Mitarbeitergespräch seitens Mitarbeitende thematisiert wird.

Bei der letzten Mitarbeiterumfrage hatten zwei Themen besonders schlecht abgeschnitten: Interne Information und das bestehende Lohnmodell – und damit die aktuelle Honorierung.

Vorteile der Mitarbeiterumfrage

Die meisten Mitarbeiterumfragen zeigen die Zufriedenheit von Mitarbeitenden auf. Sie sollen in kürzester Zeit Erkenntnisse zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit sammeln. Dies damit man konkrete Massnahmen entwickeln und rasch umsetzen kann. Eine typische Aufgabe der Personalabteilung. Sie entwickeln Optionen, Umsetzungswege, berechnen das Budget und stellen es der GL zwecks Entscheidung vor.

Genau dies passierte beim Arbeitgeber von Urs. Bereits drei Jahre später gab es in dieser Firma ein Lohnmodell, welches den Mitbewerbern das Lächeln im Gesicht gefrieren liess. Wunderbarer angestrebter Nebeneffekt: Die Personalgewinnung von Fachkräften verlief nun wesentlich einfacher, denn der Lohn war oftmals ein Absagegrund der A-Bewerber.

Wer sich jetzt denkt, dass allein das neue Lohnmodell das Mitarbeiterengagement verändert hat, den muss ich leider enttäuschen. Urs war zwar jetzt zwar zufriedener, denn das neue Lohnmodell war nachvollziehbarer und die Lohnstufen erreichbar. Aber es änderte so gar nichts an seiner Produktivität.

Sich auf die Optimierung der Mitarbeiterzufriedenheit zu konzentrieren, ändert nicht automatisch etwas am Mitarbeiterengagement, respektive findet keine automatische Leistungssteigerung statt. Engagierte Mitarbeitende arbeiten für und mit dem Unternehmen, sind Botschafter. Sie sehen denn Sinn ihrer Aufgaben und fühlen sich als ein Teil des Ganzen.

Auslöser für Mitarbeiterengagement

Das Engagement der Mitarbeitenden zeigt sich im Wachstum, Image und der Innovationskraft. Es sind die Firmen, die die Coronakrise mit einem hellblauen Auge überstanden haben und nun wie Phoenix aus der Asche steigen. Finanzielle Rückschläge oder gar Rezession werden grundsätzlich schneller verdaut. Die Fluktuation hat eine gesunde Quote und ist oft tiefer, als in der Branche üblich. Die Krankheitsstatistik zeigt ebenfalls keine Auffälligkeiten und ist gleichbleibend.

Hier einige Möglichkeiten/Impulse, um das Engagement zu fördern:

1.) Das betriebliche Vorschlagswesen (BVW) gibt vielfältige Möglichkeit Vorschläge partizipativ einzubringen und damit Änderungen direkt zu bewirken. Es verfolgt das Ziel die Schwarmintelligenz (Ideenpotenzial) aller Mitarbeitenden zu nutzen. Ideen können eingereicht und beschrieben werden. Umsetzungsideen werden goutiert.

2.) Thematisieren Sie das Mitarbeiterengagement in jeder Mitarbeiterinformation. Sensibilisieren Sie die Führungskräfte auf das Thema. Scheiben Sie im nächsten Firmenblog einen Artikel dazu. Schön ist es auch, freiwillige Engagementbotschafter (pro Abteilung eine Person) einzusetzen. Diese sammeln Ideen und unterbreiten sie der Führung. Wichtig ist: Danach müssen Aktionen folgen, die Mitarbeitende zu Mitwirkenden machen.

3.) Innovationstage: Organisieren Sie diese unter Leitung eines Trainers. Mitarbeitende können sich um die Teilnahme bewerben. Ob sie nun zwei Tage ins Berner Oberland gehen oder in ein nahe liegendes Tagungshotel ist egal. Wichtig ist: Das Engagement der Mitarbeitenden wird aktiv gefördert und erhält eine Wertschätzung.

4.) Gibt es auch bei Ihnen in der Firma hin und wieder Konflikte? Fragen Sie aktiv nach, wer an einer Konfliktlotsen-Ausbildung interessiert ist. Externe Trainer können sodann in regelmässigen Abständen die Konfliktlotsen Ihres Unternehmens ausbilden. Damit spare Sie einerseits den Einsatz von Mediatoren und andererseits machen Sie Mitarbeitende zu Mitwirkenden. Dazu bedarf es jedoch ein feines Selektionsverfahren.

Fazit

Employee Engagement zeigt die emotionale Verbundenheit der Mitarbeitenden mit Ihrem Unternehmen deutlich auf. Gestalten Sie aktiv Möglichkeiten, damit Ihre Mitarbeitenden nicht nur für einen Lohn arbeiten, sondern emotional engagiert sind, Unternehmensstrategien umzusetzen und damit Visionen zu tragen.

Dieser und weitere Artikel: HRTODAY

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