DIVERSITY NOTES #9

Medien

Tijen Onaran – Mein Thesenpapier zum Jahr des Wandels
Willkommen im Jahr 2022 – im Jahr des Wandels! Das Wort beschäftigt mich. Nicht zuletzt, weil auch Lars Klingbeil oft von “Sicherheit im Wandel” sprach. Die Politik braucht dringend einen Wandel. Die Gesellschaft will ihn und gibt ihn vor. Und die Wirtschaft muss sich sputen, ihn zu vollbringen.

Wir stehen allesamt vor einem sozialökologischen Change. Alles muss neu. Was ist Dir besonders wichtig im neuen Jahr? Wie lautet Deine Prognose in Sachen Wandel? Lass uns diskutieren. Hier kommt mein Aufschlag. Mein Thesenpapier – eine Art Manifest für 2022. Eine These steht dabei über allen. Denn ich bin überzeugt: 2022 ist das Jahr des Wandels! Das Jahr der Changemaker. Der Menschen, die für echten Wandel stehen. Wer sind sie? Wofür stehen sie? Was gehört zum Wandel dazu? Ich finde ja: Machen statt Schnacken! Mehr wagen! Mehr Male Feminists. Mehr Inspiration! Aber der Reihe nach.
Happy New Year! Schön, dass Du da bist! Lass uns abtauchen:


Entgegen aller Widerstände lief Kathrine Switzer 1967 als erste Frau den Boston Marathon. Wer ermutigte sie, teilzunehmen? Ihr Vater. Wer trainierte sie und lief mit ihr? Ihr Coach. Wer schützte sie gegen die Angriffe des Renndirektors? Ihr Freund. Nach 4:20 Stunden lief Kathrine mit ihnen zusammen durchs Ziel. 1972 wurden die Regeln zugunsten von Marathonläuferinnen weltweit verändert. Was zeigt uns Kathrins Geschichte? Dass es ganze fünf Jahre dauerte. Vor allem aber: Feminismus ohne Männer ist kein Feminismus. Es braucht mehr männliche Fürsprecher für Gleichstellung. Mehr CEOs, die sich für Diversity einsetzen. Mehr Male Feminists. Ich freue mich sehr über CEOs wie Thomas Schmidt von Franz Haniel, Directors wie Florian Böhme von Amazon. Die sich in die Debatte einschalten, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter aussprechen. Die sie vor allem aktiv vorantreiben! 2022 wird es weit mehr Male Feminists geben denn je!

 

Mehr Gründerinnen. Mehr Investorinnen, die in Frauen investieren. Mehr weibliche Business Angels, mehr Risikokapitalgeberinnen. Generell: eine diversere Venture Capital-Szene. In 2022 werden Frauen verstärkt gründen und in Female Businesses investieren. Der Zugang zu Wissen rund um Finanzen und Investments wird weiter wachsen. Ebenso wie Frauennetzwerke. Und somit der Zugang zu Kapital! Parallel werden die Pools an Initiativen und grossartigen Business-Ideen grösser! Dass es mehr Gründerinnen in der Digitalwirtschaft geben soll, sieht der Koalitionsvertrag der Ampel auch explizit vor. Wenn auch eine Definition der entsprechenden politischen Massnahmen – Stichwort Quote – fehlt. Fakt ist: 2022 fliesst frisches Kapital in von Frauen geführte Businesses!

 

Du bist der*die erste Akademiker*in Deiner Familie? Du hast als Erste*r in Deiner Familie gegründet? Well done. In 2022 bekommst Du noch mehr Gesellschaft. Denn 2022 wird das Jahr der No. 1! Das Jahr der Menschen, die den ersten Schritt machen. Die die ersten in einer Familie sind. Die ersten in einer Branche. Und es braucht sie – die Nr. 1. Die Person, die alle inspiriert. So wie Kathrine Switzer 1967, die als erste Frau den Boston-Marathon lief. So wie Sally Kristen Ride, die als erste Frau ins All flog. So wie Kamala Harris, die die erste schwarze Vice Präsidentin und Annalena Baerbock unsere erste Aussenministerin wurde. So wie Awet Tesfaiesus die erste schwarze Frau im Deutschen Bundestag. Sie alle sind die ersten. Sie werden aber nicht die letzten sein.

 

Schluss mit Woke Washing! Schluss mit der x-ten Regenbogenfahne zum CSD. Mit den Postings voller Lippenbekenntnisse zum Weltfrauentag. Es müssen Massnahmen her! Das Recht auf Gleichstellung, auf Vielfalt, auf Inklusion, auf Fairness erfordert gelebte Aktionen. Actions speak louder than words, heisst es. Dafür ist die gesetzlich beschlossene Frauenquote seit August 2021 ein richtiger Schritt. Er befeuert die öffentliche Gleichstellungsdebatte, die parallel in Unternehmen an Fahrt aufnimmt. Schluss mit Schnacken: 2022 ist das Jahr der Macher*innen und des Machens!

 

Es geht nicht mehr darum, Menschen zu engagen. Sie müssen inspiriert werden! Engagement und Motivation sind gut – keine Frage. Inspiration ist besser. Warum? Wir sprechen über Wandel, über New Work und Transformational Leadership. Über sinnvolle und sinnstiftende Arbeit. Und spätestens seit Millennials auf den Arbeitsmarkt drängen und ihn nachhaltig bestimmen, sollten wir es besser wissen. Denn was nützt es, wenn die neuen Talente das Mindset des Wandels mitbringen, es aber ihresgleichen vergeblich sucht?

“If your actions inspire others to dream more, learn more, do more and become more, you are a leader”, sagt Simon Sinek. “Don’t settle for engagement. Strive for inspiration”, schreiben die Business Insider Jen Grace Baron, Allison Holzer und Sandra Spataro: “Erfolgreiche Unternehmen setzen eine Führungsgruppe an die Spitze, die es vorlebt, bei ihrer Arbeit inspiriert zu sein”, so die Autorinnen. Leader, die erfolgreiche Projekte und Teams durch Inspiration leiten. “Das ist ein Modell, bei dem die Arbeit mehr kann, als zu erfüllen oder zu motivieren: Sie fördert Leidenschaft, Innovation und Engagement auf sehr hohem Niveau.” Das ist Inspiration. Das ist Leadership. Ich bin sehr gespannt, welche inspirierenden Leaders wir in 2022 kennenlernen werden!

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