5 Tipps, wie du Anfang Jahr deine Finanzen auf Vordermann bringst

Olga Miller

watson.ch – Olga Miller

Der Jahresanfang bringt immer tolle Möglichkeiten, dich auch bei den Finanzen optimal aufzustellen. Mit diesen einfachen Tipps für einen erfolgreichen Money-Clean-Up startest du finanztechnisch voller Energie ins 2023.

Schöne Feiertage gehabt? Gut gerutscht? Wart ihr in den Bergen, zu Hause oder habt eine Reise gemacht? Wo auch immer, ich hoffe, ihr hattet eine tolle Zeit.

Jetzt also neues Jahr, frische Energie. Was uns wohl so alles erwartet? Ich weiss nicht, ob ihr an Horoskope oder Sternzeichen glaubt. Als Ökonomin bin ich da sehr zurückhaltend. Trotzdem war ich neugierig, und um ehrlich zu sein, war es mir bei den hohen Temperaturen und dem eher bescheidenen Schnee auch ein bisschen langweilig in der Berghütte. Also habe ich online gestöbert.

 

Für alle, die es interessiert, gemäss dem chinesischen Horoskop ist 2023 das Jahr des Hasen (im Element Wasser) und soll viel Romantik, Gutmütigkeit, Empathie und ein harmonischeres Miteinander bringen, weil es uns allen leichter fallen soll, ehrlich und konstruktiv zu kommunizieren. Meinen Finanzplan würde ich nicht nach einem Horoskop ausrichten, aber es sind schöne Aussichten.

Der Jahresanfang bringt ganz viele Möglichkeiten, dich frisch und neu für das Jahr aufzustellen oder die eine oder andere Sache zu verändern. Bei den einen ist es mehr Fitness, bei den anderen digitales oder anderes Detoxen und auch für die Finanzen gibt es eine ganze Reihe Möglichkeiten für einen Energiekick. Oft ist weniger, dafür pragmatisch und konsequent umgesetzt, deutlich mehr als eine lange Liste, die dir dann nur Stress macht, weil sie nicht zu schaffen ist. So habe ich hier als Inspiration eine Bucket List zusammengestellt an Dingen, die sich wirklich lohnen, wenn du sie schon im Januar anpackst, weil sie dir entweder Geld oder Zeit sparen oder längerfristig Geld bringen können.

 

5 Tipps für deine Finanzen im Januar

Damit nichts liegenbleibt, funktioniert es am besten, wenn du dir im Januar Zeit für deinen Money-Clean-Up reservierst. Das muss nicht du, einsam vor dem Schreibtisch, sein, sondern kann auch ein Nachmittag mit Partner:in und Familie sein, um gemeinsam über Geld zu sprechen. Hier sind einige Punkte, die es sich lohnt, durchzugehen:

  1. Ordnung schaffen bei den Konti, Tools und Unterlagen: Gerade Anfang Jahr, wenn eh all die Zinsbestätigungen hereinkommen, ist es einfach, Ordnung zu schaffen. Tools und Konti, die du nutzt, auflisten, Dokumente schon jetzt für die Steuererklärung speichern. Wirf einen kritischen Blick auf deine Liste: Brauchst du alle deine Tools, hast du vielleicht zu wenig oder hat es da auch Ladenhüter dabei, die du vielleicht gar nie nutzt und die dich Geld kosten? Kreditkarten sind oft solche Kandidaten … Falls ja, dann nix wie weg damit. Studien haben gezeigt, dass es mit zunehmender Spezialisierung in der Finanzindustrie oft günstiger kommt, auch spezialisierte Anbieter für verschiedene Zwecke zu nutzen anstatt Generalisten. Ein mögliches Modell kann z.B. sein: Einen Anbieter für das Lohnkonto, ein Sparkonto für den Notgroschen, ein Sparkonto für geplante Ausgaben wie Urlaub, einen spezialisierten Anbieter für die Säule 3a und falls du investierst, einen oder mehrere Anbieter für die Anlagen. Ebenfalls wichtig: Zugriffsrechte prüfen, ob alle, die auch Zugriff haben sollen, wissen, wie man im Notfall auf die Konti zugreifen kann.
  2. Ziele setzen, Finanzplan aufdatieren: Einmal im Jahr den Finanzplan anzuschauen hilft dir, langfristig auf Kurs zu bleiben. Hat sich etwas in deinem Leben verändert? Hast du für 2023 Neues vor? Fallen Sachen weg? All das eignet sich auch für ein gutes Gespräch zu zweit. Alles in einen einfachen Finanzplan verpacken und dann Daueraufträge entsprechend aufsetzen, z. B. für die Ferien oder Anschaffungen, die du tätigen möchtest. Du bist eher der spontane Typ und magst dich nicht so früh im Voraus festlegen? Egal wie du tickst, zwacke in jedem Fall per Dauerauftrag jeden Monat einen Batzen ab, wenn es möglich ist. Dann entsteht für Dinge wie z. B. Ferien oder neue Anschaffungen kein Budgetloch.
  3. Budget anpassen, Daueraufträge überprüfen: langweilig, aber notwendig. Klafft bei dir gerade ein Januarloch? Umso wichtiger ist es, dein Budget anzuschauen. Idealerweise sollte das Budget deinen Finanzplan widerspiegeln. Zweige alles, was zu bezahlen ist, wie Steuern, Versicherungen, Vorsorge und Ansparen für deine langfristigen Ziele, regelmässiges Anlegen etc., per Daueraufträge ab. Nutze die Überprüfung auch für einen Putz, immer wieder schleichen sich auch gerne nicht gewollte und vergessene Geldfresser ein. Hier auch mal einen Blick in die Kreditkartenabrechnung und bei Apple und Google auf deine Abos werfen. Du hast die Online-Zeitung nie wirklich gelesen? Dann muss das Abo auch nicht automatisch verlängert werden.
  4. Sparpotenziale voll ausschöpfen mit Vorauszahlungen und Preisvergleichen: Bei Krankenkassen, Steuern und vielen anderen Dingen gibt es Rabatte oder Zins, wenn du im Voraus bezahlst. Es lohnt sich, das für alle grösseren Positionen, die du eh bezahlen musst, zu prüfen. Das Gleiche gilt für Versicherungen und Finanzgebühren. Da du jetzt eh die Dokumente in die Hand nimmst, schau nach, was dich deine Anlagen, Konti und Finanzsachen kosten und ob du allenfalls überversichert bist oder Sparpotenziale hast mit z. B. einer anderen Versicherungsvariante. Mach für Finanzsachen den Kostenvergleich. Ein Wechsel des Finanzanbieters ist mittlerweile sehr unkompliziert und kann dir auf die Dauer unbemerkt und ohne Mühe einiges an Geld sparen. Verschiedene Vergleichsrechner gibt es z. B. bei Moneyland.
  5. Leistungstagebuch einrichten: Nein, das ist kein esoterisches Konzept und du musst nicht den nächsten Marathon rennen. Dein «Leistungstagebuch» ist ein Notizbuch, Zettel oder was auch immer du nutzen möchtest, wo du so alle zwei Wochen oder nach Bedarf, aber mindestens einmal im Monat, notierst, was du im Job in dem Zeitraum so erreicht hast. Warum das Sinn ergibt? Bei den jährlichen Evaluationen erinnert man sich oft nur an die wenigsten Dinge, die man tatsächlich gemacht hat. Hier Notizen zu haben hilft dir, Zeit zu sparen, besser zu verhandeln bei der Zwischenlohnverhandlung oder beim nächsten Bewerbungsgespräch mit praktischen Beispielen auftrumpfen zu können. Zudem motiviert es und es ist total okay, sich selber zwischendurch auch mal auf die Schulter zu klopfen.

Der Artikel von Olga Miller

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