4 Fragen an Kathrin Altwegg – Schweizer Astrophysikerin

Altwegg

Kathrin Altwegg ist eine Schweizer Astrophysikerin, assoziierte Professorin an der Universität Bern, Projektleiterin des Massenspektrometers Rosina und ehemalige Direktorin des Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern.

Nach der Matur 1970 an Gymnasium in Solothurn nahm Kathrin Altwegg als einzige Frau ihres Jahrganges das Studium der Physik an der Universität Basel auf.

1980 doktorierte sie an der Universität Basel bei der Physikprofessorin Iris Zschokke. Nach zwei Jahren in New York wurde sie 1982 an der Universität Bern Assistentin im Bereich Weltraumforschung und Planetologie.

 

 

1996 vollendete sie ihre Habilitation im Bereich Sonnensystem. Im selben Jahr wurde sie Chefin des Projekts Rosina,das die Erforschung des Kometen Churyumov-Gerasimenko zum Ziel hat. Das Projekt umfasst mehrere Instrumente, die in die Sonde Rosetta der Europäischen Weltraumorganisation eingebaut wurden (Wikipedia).


SWONET: Was fasziniert und begeistert Sie an Ihrer Arbeit?

Kathrin Altwegg: Meine Arbeit ist intellektuell herausfordernd, und sehr vielseitig. Das Ausbilden von jungen Leuten, die Interaktion mit Kollegen weltweit, die technische Komponente der Weltraumforschung, das Teamwork bei einem internationalen Projekt, die philosophischen Fragen, wenn ich über den Weltraum nachdenke und darüber, was wir von unseren und andern Resultaten über die Menschheit, die Erde, unser Sonnensystem, über unsere Vergangenheit und Zukunft lernen können, das alles macht die Arbeit überaus spannend.

 

SWONET: Wie haben Sie den Begriff Karriere nach der Ausbildung gesehen und wie sehen Sie Karriere heute?

Kathrin Altwegg: Karriere war für mich ein abstrakter Begriff. Ich hatte nie das Ziel „Karriere“ zu machen, Professorin zu werden. Mein Ziel war es etwas Sinnvolles zu tun, das mir und hoffentlich auch anderen Freude macht und uns weiterbringt. Die Karriereschritte waren dann eher Zufall. Ich hab Gelegenheiten ergriffen, war offen für Neues und habe mich dem Fluss des Lebens angepasst. Zurückblickend hatte ich natürlich viel Glück dabei. Ich bleibe aber dabei: eine strikte Karriereplanung ist in vielen Fällen ein Grund unglücklich zu werden.

 

SWONET: Welchen Tipp können Sie Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen geben

Kathrin Altwegg: Sind Sie offen für Neues, für Zickzack-Linien in Ihrem Leben. Wagen Sie Dinge und schlagen Sie nicht unbedingt den nächsten, einfachsten Weg ein. Suchen Sie sich den richtigen Chef/ die Chefin, der /die an Sie glaubt und heiraten Sie jemanden, der Ihnen genug Freiraum lässt und Sie in Ihrem Tun unterstützt.

 

SWONET: Wie starten Sie in den Tag?

Kathrin Altwegg: Ich bin emeritiert. In dem Sinn kann ich den Tag geruhsam angehen, auch wenn wir immer noch zur gleichen Zeit aufstehen, wie vor der Pensionierung: Frühstücken mit meinem Mann, Diskussionen über wissenschaftliche, politische und andere Themen, Planen des Tages. Und dann kann’s losgehen.

 

 

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