Vor allem Frauen leiden: Warum getrennte Betten Ehen retten

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GEO Magazin: Von wegen Schlafzimmer. Im Mittelalter schliefen alle in demselben Raum. Schafgemächer für Paare setzten sich erst viel später durch – nicht immer zugunsten der Nachtruhe 

Wer schlafen geht, will sich gemeinhin sicher fühlen, geborgen und … warm. Letzteres lässt sich am besten erreichen, wenn man gemeinsam nächtigt. Und so haben es die Menschen über Jahrtausende gehalten: Eng aneinandergeschmiegt, von einem Feuer gewärmt, waren sie vor Angriffen wilder Tiere leidlich geschützt, Eiszeiten liessen sich so besser überstehen.

Bis ins Mittelalter hielt man es so: Die Menschengemeinschaften lebten überwiegend in Holzhäusern mit meistens ein, seltener mit mehreren Räumen, von denen jedenfalls einer mit dem Vieh geteilt wurde. Dieser eine Raum war Ess- und Trinkstube und zugleich Schlafzimmer, für Erwachsene und Kinder, für Hausfrauen und für Mägde, für die Hausherren und ihre Knechte. Dabei waren die Menschen üblicherweise nackt – bis auf eine Nachtmütze – und lagen nah beieinander, um die gegenseitige Körperwärme zu nutzen.

Dazu war die mittelalterliche Heimstatt normalerweise um den Herd, die einzige Wärmequelle, konstruiert – alle schliefen um den Ofen. Das Nebeneinander vieler Schlafender, heute höchstens noch in Jugendherbergen erfahrbar, war also viele Jahrhunderte, bis in 19. hinein, völlig normal – allerdings nicht besonders hygienisch.

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Autor: Stephan Draf

© Malte Mueller / Getty Images

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