Stadt Zürich Kultur – *Frauen* zählen – Elisabeth Eberle

Fokus

Die Künstlerin und Archivistin Elisabeth Eberle störte sich an den extremen Ungleichgewichtender Geschlechter in der Kunstwelt, stiess aber auf viel Unverständnis.

Sie sammelte dazu als Argumentarium seit über zehn Jahren Zeitungsartikel, Zahlen und Zitate zur einseitigen Vertretung von Künstlerinnen* national und international, gegenwärtig und in historischem Kontext.

Ihr Archiv, das sich zu einer Kunstinstallation wandelte, besteht aktuell aus gegen 1000 Fundstücken, die eine Entwicklung in Richtung einer besseren Repräsentation in Förderung, bei Wettbewerben, in Ausstellungen, Sammlungen und im öffentlichen Raum aufzeigen, wo Werke von Künstlerinnen* nach wie vor in einer Minderheit sind. Sie hält damit den Finger auf die komplexen Strukturen in diesem wenig transparenten System.

Interessant sind auch Berichte zu historischen Künstlerinnen*, die oft den Ehemännern und Vätern zugeschrieben wurden und in Vergessenheit gerieten. Viele internationale Institutionen nahmen das Thema seit wenigen Jahren auf,  durchsuchten ihre Bestände und passten ihre Politik an. 2021 gab Pro Helvetia eine Studie zu den Geschlechterverhältnissen im Schweizer Kulturbetrieb in Auftrag. Hier die Vorstudie

Das Archiv von Elisabeth Eberle wurde zweimal an der FATart und 2021 im Helmhaus Zürich ausgestellt. Dort kombinierte sie es mit Selfies, die eine Arbeit der verstorbenen feministischen Künstlerin Anne Marie Jehle (1937-2000) appropriieren und weiter entwickeln, die schon vor gegen 50 Jahren einen Plastiksack des Kunsthaus Zürich über den Kopf zog, und mit einer Soundinstallation, die misogyne Leserkommentare aus dem Tagesanzeiger zur Debatte über Frauen* in der Kunst von 2019 mit einer Roboterstimme vorlesen lässt.

http://www.elisabetheberle.ch/?element=17778 (Code: kisskiss)

Ein Interview auf ON CURATING

 

Elisabeth Eberle

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