Neue Beine aus Plastikmüll: Wie ein Schweizer Start-Up Afrika erobern will

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watson – Larissa Speziale – 

Zwei junge Schweizer haben eine günstige Beinprothese aus recyceltem Plastik für Afrika entwickelt. Die Nachfrage ist riesig, aber es lauern auch Hürden. Was die Macher antreibt und warum sie keine Chefinnen haben, erzählt Gründer Simon Oschwald im Interview. Simon Oschwald hat mit seinem ehemaligen Mitstudenten Fabian Engel eine Unterschenkel-Prothese aus recycelten Kunststoffverpackungen entwickelt.

Damit wollen sie ein Produkt schaffen, das der riesigen Nachfrage und den geringen Mitteln gewisser afrikanischer Länder gerecht wird. Vor drei Jahren haben sie in ihrer Bachelorarbeit die Konturen gezeichnet, nun nimmt das Produkt Form an – ist allerdings noch zwei Schritte vom Markteintritt entfernt.

Simon, wie kommt man auf die Idee, eine Prothese zu designen?
Simon Oschwald: Begonnen hat alles mit Müll. Genauer gesagt mit «thermoplastischem post-consumer»-Kunststoff. So werden die Kunststoffverpackungen genannt, die von uns Konsumenten gekauft und meistens sofort wieder weggeworfen werden. Als Industriedesigner faszinierte Fabian und mich die Idee, aus diesen Kunststoffmassen ein sinnvolles Produkt zu gestalten. Es soll im Industrie- und Produktdesign nicht nur um Konsum gehen. Unsere Vision ist es, unser Wissen zu nutzen, um etwas zu verändern. Auf einer Reise nach Indien begegneten wir einem Projekt, das Kunststoffprothesen herstellt. Nach kurzer Recherche war klar: Die Nachfrage nach Prothesen ist enorm. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit 35 Millionen Menschen eine Prothese oder Orthese benötigen.

Das Interview auf watson.ch

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