Das Wichtigste zur Renaissance der Tour de France der Frauen

Fokus

watson.ch – Erstmals seit 2009 findet wieder eine Frankreich-Rundfahrt der Frauen statt. Fünf Schweizerinnen sind am Start und hoffen darauf, sich erfolgreich in Szene setzen zu können.

Der Parcours

Am Sonntag beginnt die Tour de France Femmes symbolträchtig am Fusse des Eiffelturms in Paris. Wenige Stunden, bevor die traditionsreiche Tour de France der Männer in der französischen Hauptstadt endet, gehören die Strassen den Frauen. Die Zielankunft ist für etwa 15.25 Uhr vorgesehen.

Acht Etappen stehen auf dem Programm, 1033 Kilometer müssen in diesen Teilstücken bewältigt werden. Ein Zeitfahren steht nicht auf dem Programm. Die Entscheidung fällt wohl erst am Sonntag in einer Woche: Dann steht zum Abschluss der Tour in den Vogesen eine sehr steile Bergankunft in La Super Planche des Belles Filles auf dem Programm.

Die Hoffnung

Die Tour de France Femmes wird erstmals seit 1989 vom gleichen Veranstalter organisiert wie die Rundfahrt der Männer, der ASO. Deren Position in der Branche nährt die Hoffnungen, dass das Rennen keine Eintagesfliege ist, sondern sich einen fixen Platz als Highlight im Kalender sichern kann.

«Wir sind noch nicht am Ziel mit dem Frauen-Radsport, aber wir haben uns auf den Weg gemacht», sagte Tour-Direktorin Marion Rousse im Magazin «Tour». Die Französin kennt den Sport von vielen Seiten: Sie war selber Profi, arbeitete als TV-Kommentatorin – und sie ist die Ehefrau des zweifachen Strassen-Weltmeisters Julian Alaphilippe.

Rousse glaubt, den Nerv der Zeit getroffen zu haben. «Wir kommen zum richtigen Zeitpunkt. Der Frauen-Radsport hat sich entwickelt, sportlich steht er dem der Männer in nichts nach. Und ich glaube, die Menschen sind nun bereit dafür. Die Leute haben Lust, Radrennen zu sehen, egal ob dort Männer oder Frauen fahren.»

 

Die Schweizerinnen

Fünf der 144 Starterinnen haben den Schweizer Pass. Nach einer hartnäckigen Covid-Erkrankung gibt Marlen Reusser ihr Comeback. Der Bernerin kommt es ungelegen, dass ihre Spezialdisziplin Zeitfahren an der Tour fehlt: Im Kampf gegen die Uhr gewann sie Olympia- und WM-Silber, letztes Jahr holte sie Zeitfahr-Gold an den Europameisterschaften. Gut möglich, dass die 30-Jährige mit ihren Qualitäten im Team SD Worx primär Helferaufgaben für die Belgierin Lotte Kopecky oder die Niederländerin Demi Vollering erfüllen muss.

 

Weitere Details zum Artikel von Ralf Meile

Sponsoring