Sandra-Stella Triebl (geb. Knickenberg) (49) arbeitet seit ihrem 15. Lebensjahr in den Medien (Hochrhein Antenne 3 (DE), Radio Argovia (CH), Schweizer Fernsehen) und studierte an der Universität Zürich Kommunikationswissenschaften, Biologie und Politik.
Sie arbeitete u.a. in der globalen PR-Abteilung von Zurich Financial Services, war Projektleiterin für die Aargauer Regierung bei 200 Jahre Aargau (2003) und gründete 2004 ihr erstes eigenes Unternehmen.
Sandra-Stella Triebl ist CEO des Verlags, Chefredakteurin des vierteljährlich erscheinenden Bookazines „Ladies Drive“ sowie Präsidentin der League of Leading Ladies und präsidiert die Jury am von ihr gegründeten Female Innovation Forum.
Für die Lancierung des Magazins wurde sie bereits 2008 mit dem Special Recognition Award (Innovationspreis) der EU (EUWIIN) ausgezeichnet. Sie gilt seit Jahren (gemäss diversen Presseberichten) als die best vernetzte Frau der Schweiz. 2020 schaffte sie es in der Publikumswahl der Handelszeitung zum Leader des Jahres hinter Bundesrat Alain Berset, Roger Federer, Joos Sutter und Roland Brack auf Rang 5 und somit in die Top 5 der beliebtesten Leader der Schweiz.
2020 hat sie mit „Mein Boss die Schlampe“ ihr erstes Sachbuch herausgebracht. Die erste Auflage war innert Wochen ausverkauft. Leseproben und Bestellmöglichkeiten findet Ihr auf: www.meinbossdieschlampe.com
Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?
Sandra-Stella Triebl: Ehrlich gesagt fast alles – mit Ausnahme der Buchhaltung. Aber das gehört als Unternehmerin eben auch dazu.
Mich beseelt es zu sehen, wie aus einer Idee am Küchentisch 2006 eine globale Business Sisterhood geworden ist. Ein Netzwerk, in welchem man sich Generationen und Industrie übergreifend wohlwollend und konstruktiv begegnet. Wo man voneinander lernt und miteinander wächst. Wo Collaboration nicht nur ein Schlagwort ist und wo Diversität und Inklusion gelebt und zelebriert werden. Ganz abgesehen davon ist die Medienbranche ein Ort, wo man sehr privilegiert unterwegs sein kann, wo man viele faszinierende Menschen trifft.
Ich hatte die Chance mit 15 Jahren beim ersten privaten Radiosender Baden-Württembergs, bei Hochrhein Antenne 3, beginnen zu können und die Medienbranche hat nach all diesen Jahren für mich noch immer dieselbe Faszination. Nicht weil man Visibilität hat – sondern weil man durch die Vielfältigkeit der Gespräche fast jeden Tag etwas Neues lernen darf. Das lässt mich jeden Abend müde aber glücklich ist Bett gehen und mit Dankbarkeit aufstehen. Weil ich einen Purpose habe – ich weiss, dass ich all das nicht für mich alleine tue, sondern für alle meine Business Sisters.
Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?
Sandra-Stella Triebl: Ich bin ja sehr früh in den Medien gelandet – allerdings noch in einer Zeit vor Social Media. Ich konnte gewisse Fehler machen, ohne dass sie jede und jeder gesehen hätte und das erachte ich mittlerweile als Privileg. Früher war Karriere für mich: gesehen und gehört werden, den Respekt von anderen geniessen und über genügend finanzielle Mittel verfügen. Heute bedeutet es vielmehr: Freiheit. Unabhängigkeit. Als Unternehmerin bin ich zwar für mein eigenes Glück jeden Tag selbst verantwortlich, was ganz schön anstrengend sein kann, aber ich habe auch alle Freiheiten zu schöpfen und zu kreieren. Das ist es, was mich heute antreibt und was ich mit einem „happy life“ in Verbindung bringe: Nicht zu konsumieren, sondern zu kreieren.
Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?
Wie startest Du in den Tag?
Sandra-Stella Triebl: Mit einem starken Kaffee, ein paar Datteln oder Feigen, einer Mediation und ein paar Seiten eines Buches, welches mich begeistert. Und wenn ich ein nicht zu gedrängtes Programm hab, gibts eine Yoga-Session dazu. Wenns mal sehr stressig ist, kann man den Tag auch mal rein kontemplativ begrüssen – auch das geht ganz hervorragend. Aber ich brauche mindestens eine Stunde, am liebsten zwei Stunden für mich. Das ist mein täglicher Luxus und meine Me-Time, die mir hilft zu fokussieren – und sie bewahrt mich davor, Superwoman spielen zu wollen.
Seit der Gründung von SWONET im 2007 und der Aufschaltung der Plattform SWONET.ch im 2008, verbindet Sandra-Stella und mich ein wertschätzender Austausch. Mit grossem Respekt gratuliere ich Sandra-Stella zum Erreichten, denn die letzten 15 Jahren waren geprägt von Wandel und Veränderung. In diesem Umfeld ein Medienunternehmen, mit so komplexen Angeboten und Events aufzubauen, braucht nicht nur Mut, es braucht Können und die Sicherheit, die eigene Vision klar vor Augen zu haben.
Die Stiftung SWONET und ich freuen uns auf die kommenden Projekte.
Petra Rohner
Präsidentin Stiftung SWONET