Meine Ausbildungen sind vielseitig. Nebst einem Studium in Betriebsökonomie und einer Ausbildung zur Wirtschaftsprüferin habe ich auch eine Ausbildung als Arztgehilfin, Berufsschullehrerin und Bäuerin abgeschlossen. Zudem durfte ich im letzten Jahr das Diplom des Executive MBA an der HSG entgegennehmen.
Zu diesem bunten Strauss an Ausbildungen kam es, weil ich mich zuerst für die Ausbildung zur Arztgehilfin entschieden hatte. Es war der einzige Beruf, bei dem ich während den drei Schnuppertagen Verantwortung übernehmen durfte.
Mit 25 Jahren merkte ich jedoch, dass ich hungrig nach mehr war und entschied mich für das Studium zur Betriebsökonomin und danach für die Ausbildung zur Wirtschaftsprüferin, denn mich faszinierten Geschäftsmodelle schon seit ich klein bin.
Meine anderen Ausbildungen habe ich berufsbegleitend gemacht, entweder um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, aus persönlichem Interesse oder wie bei der Ausbildung zur Bäuerin aus tiefem Respekt für das wertvolle Wissen und Können dieser Frauen.
Heute arbeite ich als Managing Partnerin bei der Goldenberg Immobilien GmbH, bin Präsidentin der Prüfungskommission bei der Expertsuisse, Stiftungsrätin bei der Stiftung für Kleinsiedlungen und seit kurzem Bankrätin bei der ZKB. All diese Tätigkeiten erfüllen mich mit sehr viel Freude, weil sie sinnstiftend für mich sind.
Daneben geniesse ich es, mich fortlaufend weiterzubilden, denn es gibt so vieles, dass mich noch interessiert und über das ich mehr wissen möchte. Ich bin sehr dankbar dafür, dass uns hier in der Schweiz dieses grosse Angebot an Aus- und Weiterbildungen zur Verfügung steht.
SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?
Sandra Berberat: In allen Branchen, in denen ich gearbeitet habe, hat mich vor allem die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Menschen fasziniert sowie die Möglichkeit eine Unternehmung vertieft kennenzulernen und deren Zukunft aktiv mitzugestalten.
SWONET: Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?
Sandra Berberat: Mit 20 Jahren hörte ich am Radio, dass der Medianlohn in der Schweiz bei CHF 5200 pro Monat liegt. Dieses Salär wollte ich auch erreichen, obwohl dies für eine Arztgehilfin mit einem Lohn von CHF 3’200 pro Monat eine grosse Herausforderung war. Für mich bedeutete Karriere einen Weg zu finden, wie man als Arztgehilfin mindestens gleich viel verdient, wie die Hälfte der Schweizer und Schweizerinnen.
Fünf Jahre später hatte ich dieses Ziel bereits erreicht, indem ich mich zur Lehrmeisterin, Prüfungsexpertin, Berufsschullehrerin und Praxisleiterin weiter gebildet hatte und dadurch mehr Aufgaben und Verantwortung übernehmen konnte.
Diese Erfahrung führte dazu, dass ich die starke Zuversicht gewonnen hatte, alles erreichen zu können, was ich mir in den Kopf gesetzt hatte. Von da an bedeutete Karriere für mich herauszufinden was ich als nächstes will und dies zielstrebig zu verfolgen.
SWONET: Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?
Sandra Berberat: Für mich sind die folgenden drei Punkte wichtig:
SWONET: Wie startest Du in den Tag?
Sandra Berberat: Die ersten und letzten Minuten des Tages verbringe ich immer mit Lesen im Bett. Unabhängig davon, wann ich ins Bett gehe (selten vor 01.00 Uhr) oder wann ich aufstehe (selten nach 7.00 Uhr), lese ich noch 20 bis 30 Minuten Zeitung oder einen Artikel zu einem Sachthema. Diese Minuten der ungestörten Ruhe geniesse ich sehr und gehören für mich zu den wertvollsten des Tages.