Ich habe alles andere als eine gerade Berufslaufbahn. Von Deutschland stammend bin ich nach dem Abitur in die USA gezogen und habe International Sicherheit in Washington, DC studiert. Mein Ziel war es beim Bundesnachrichtendienst zu arbeiten (Ich habe wahrscheinlich zu viel James Bond geschaut). Das hat aber nicht geklappt und habe stattdessen zuerst bei dem Internationalen Währungsfond und danach bei der Weltbank gearbeitet.
Währenddessen habe ich meine Leidenschaft für den Radsport gefunden und musste mich entscheiden: Profi Radfahrer oder Weltbankkarriere.
Trotz der Meinungen vieler Menschen die finanziell stabilere Weltbankkarriere einzuschlagen, habe ich mich für die Profi Radsportkarriere entschieden, die genau drei Monaten hielt. Ich liebte Radsport, aber nicht die Radrennen.
Trotzdem wollte ich meiner Leidenschaft treu bleiben und habe einen weiteren Master in Sport absolviert mit dem Ziel mein Traumberuf im Sport zu finden. Vergeblich. Diesmal haben mich die Meinungen anderer «etwas Richtiges zu finden» dazu bewegt, eine «richtige» Karriere einzuschlagen und ich wurde Unternehmensberaterin bei IBM – zuerst in der Schweiz und dann in Australien.
Aber ich habe gemerkt, dass es nicht das richtige war. Meine Lebensenergie ist flöten gegangen. Irgendwas in mir hat mich gefragt «Das kann`s doch jetzt nicht wirklich sein, oder? Muss ich wirklich noch mind. 35 Jahre die meisten Stunden jeden Tages mit etwas verbringen, was mir meine Energie raubt, anstatt dass es sie mir gibt? Gibt es wirklich nicht sowas wie einen Traumjob?»
Der Frage bin ich nachgegangen als ich alles in Australien aufgegeben habe und mit einem One-Way Ticket nach Malaga, Spanien gezogen bin, nur mit meinem Rad und Handgepäck. Ich war noch nie in Malaga gewesen, sprach kein Spanisch und kannte keinen. Und die einzige Frage, dich ich beantworten wollte, war: Gibt es für mich einen Traumberuf? Kann man tatsächlich Freude an seinem Job haben?
Als ich auf meine eigene Suche gegangen bin, habe ich festgestellt, dass es viele, zu viele, Menschen gibt, die in einer ähnlichen Situation sind, aber sich nicht trauen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Und genau das wurde zu meiner Mission: Anderen Menschen, besonders Frauen zu helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen und grosse Dinge zu erreichen. Um zu zeigen, was es heisst, sich grossen Herausforderungen anzunehmen bin ich einen scheinbar unmöglichen Fahrradrekord gefahren: als erste Frau die 3000 km Spanienrundfahrt. 80% der Menschen zweifelten an meinem Erfolg.
Nun helfe ich mit unterstütze ich nun mit mehr als 15 Jahren Erfahrung ambitionierte Menschen, mutige Ziele zu definieren und erfolgreich zu erreichen durch 1:1 Coachings, Unternehmens-Workshops und Keynotes. Seit kurzem biete ich durch meine Sattler Academy Online Trainings an, in denen ich das Thema Zielsetzung und -verfolgung interaktiv und nachhaltig lehre.
SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?
Monika Sattler: Ich habe schon so einiges erlebt – die starken Tiefen und die unglaublichen Höhen. Ich weiss, was es bedeutet, aus einem grossen Rückschlag herauszukommen. Ich verstehe auch, wie man sich fühlt, wenn man nicht weiss, was sein Ziel sein könnte.
Diese Erfahrungen zu teilen und damit Menschen zu unterstützen, mutige Entscheidungen zu treffen, um ihre Ziele – egal wie gross oder klein – zu verfolgen, ist eine sehr erfüllende Mission, die ich mit Herz und Seele voraintreibe.
SWONET: Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?
Monika Sattler: Früher war “Karriere” linear. Was man studiert hat, das hat man auch für sein Leben lang gearbeitet. Heutzutage ist Karriere fluid. Es gibt so viele Möglichkeiten eine Karriere zu machen. Auf der einen Seite ist das super, aber auf der anderen Seite kann man auch ganz schnell den Fokus verlieren oder sich passiv in eine Karrierebahn lenken lassen ohne sich aktiv zu fragen, ob dies das richtige ist. Und dann findet man sich in einer beruflichen Midlife Krise, da man den Sinn und die Bedeutung der Arbeit nicht mehr sieht, aber nicht weiss, was die Lösung ist. In dieser beruflichen Situation befinden sich viele meiner Klienten.
SWONET: Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?
Monika Sattler: Folge deinem Herz und Instinkt. Mache wirklich das, wofür du brennst. Klar – Geld, Status und andere Faktoren sind wichtig, aber sie sollten nicht die entscheidenden Faktoren sein. Du wirst viel glücklicher sein, wenn du etwas machst, was deinen Werten entspricht. Und genau darum geht es auch in meinem ersten Kurs „Was sind meine Stärken, Werte und Motivationen“ der Sattler Academy. Es ist das Fundament jedes Zieles.
SWONET: Wie startest Du in den Tag?
Monika Sattler: Ich bin ein Morgenmensch und wach fast immer vor dem Wecker auf. Aber guter Kaffee muss immer sein. Ich schreibe am Vorabend immer eine Liste, was ich am nächsten Tag machen möchte, damit ich sofort einen Plan für den Tag habe. Ich checke als erstes meine Nachrichten. Für meine Kunden da zu sein hat für mich oberste Priorität.