4 Fragen an Edith Stier-Thompson – Managing Director news aktuell GmbH.

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Nach einem längeren Auslandaufenthalt startete ich meine berufliche Laufbahn 1980 bei der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP). In kurzer Zeit stieg ich dort zur Leiterin des Bildverkaufs auf und damit ebnete sich eher zufällig mein weiterer Karriereweg in der Medienbranche. Dann kam eins zum anderen: 1999 bekam ich ein Angebot von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) als Sales Director Photo, 2007 übernahm ich die Geschäftsführung der dpa-Tochter Picture-Alliance und 2014 folgte der Wechsel zu news aktuell, ebenfalls eine dpa-Tochter.

Damit verliess ich zwar die Bild-/Fotobranche, in der ich viele Jahre sehr erfolgreich war, blieb aber der Medienbranche treu und bekam die Möglichkeit, meine Sales- und Managementexpertise auf eine neue Zielgruppe (Kommunikationsexperten statt Medienschaffende) zu übertragen. Zusammenfassend kann man sagen: Die anfänglich zufällige Berufswahl entwickelte sich mit jeder Station zu meiner beruflichen Leidenschaft.

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SWONET: Was fasziniert und begeistert Sie an Ihrer Arbeit?
Edith Stier-Thompson: Insbesondere die tägliche Zusammenarbeit mit Menschen schätze ich sehr. Ich habe jeden Tag intern und extern mit so vielen unterschiedlichen Charakteren zu tun. Das ist unglaublich abwechslungsreich, spannend, aber auch herausfordend. In den letzten Monaten beschäftigte ich mich beispielsweise intensiv damit, wie man es schafft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der aktuellen Pandemie motiviert zu halten und ein grosses Team komplett remote zu managen. Mich begeistert aber auch die Branche, in der ich tätig bin. Die Medienbranche befindet sich schon seit langem in einem enormen Wandel, so dass Innovationen und Weiterentwicklung auf der Tagesordnung stehen – Langeweile kommt hier nicht auf

 

SWONET: Wie betrachten Sie Karriere, früher und heute?

Edith Stier-Thompson: Ehrlich gesagt habe ich Karriere früher gar nicht betrachtet. Ich hatte irgendwie ein glückliches Händchen, so dass sich mein Karriereweg auch ohne grosse Planung gut gefügt hat. Das lag aber vielleicht auch etwas an der Zeit. Heutzutage würde ich jeder und jedem empfehlen, den persönlichen Karriereweg in die eigene Hand zu nehmen und deutlich aktiver zu steuern.

 

SWONET: Was ist Ihr Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?
Edith Stier-Thompson: Da fällt mir vieles ein, aber ich reduziere mich mal auf die Tipps:
1. Sowohl Berufseinsteigerinnen als auch Gründerinnen sollten sich unbedingt Netzwerke aufbauen. D.h. sich mit den richtigen Leuten vernetzen und sich regelmässig austauschen. Dazu bieten sich insbesondere Branchenevents an, aber mittlerweile gibt es auch viele andere (auch virtuelle) gute Optionen z.B. über organisierte Netzwerke und Plattformen. Kontakte sind das allerwichtigste.
2. Gerade als Frau ist es sehr wichtig, mutig zu sein, für seine Sache einzustehen und zu kämpfen. Ein grosses Selbstvertrauen ist grundsätzlich – aber insbesondere auch in der noch sehr männerdominierten Medienbranche – Voraussetzung für den beruflichen Erfolg. Das gilt für Berufseinsteigerinnen und ebenso für Gründerinnen.

3. Berufseinsteigerinnen sollten nie nur für den Lebenslauf bei einer bestimmten Firma arbeiten, sondern, weil sie interessiert und bewegt, was das Unternehmen zu bieten hat. Es geht vielmehr darum, dass sie gerade am Anfang viel Praktisches erlernen und dass sie gefördert werden. Das ist viel mehr wert als ein bekannter Unternehmensname.

 

SWONET: Wie starten Sie in den Tag?
Edith Stier-Thompson: Ich bin eine Frühaufsteherin und starte mit einem Kaffee sowie einem ersten Blick in die Mails und die Social-Media-Kanäle in den Tag. Um kurz nach 6 Uhr breche ich auf zum Sport und absolviere meine Trainingsrunde – zum Teil kombiniert mit einer kurzen Schwimm- und/oder Sauna-Session. Gegen 7.30 Uhr bin ich in der Regel wieder zu Hause, mache mich fertig und starte dann nach einem Frühstück in den Arbeitstag – der sich seit fast zwei Jahren zum grossen Teil virtuell abspielt.

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