4 Fragen an Dr. Joëlle Zingraff-Wolfrath – Co-CEO The Women Circle AG

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Ich habe mich schon in der Schule für Mathematik und Chemie interessiert. Dies führte mich zu den Materialwissenschaften. Das Fach hat den Vorteil, dass es sehr vielseitig ist: Man beschäftigt sich mit vielen verschiedenen Materialen wie Metallen, Keramiken und Kunststoffen. Eine solide Ausbildung hatte für mich immer Priorität und so habe ich bis zum Doktorat studiert. Für mich war aber immer klar, dass ich für die Industrie und nicht für eine akademische Laufbahn bestimmt war.

Auch heute noch fühle ich mich zu allererst als Ingenieurin: Ich liebe es, Probleme zu verstehen und zu lösen.

Wenn mir mehrere Optionen offenstehen, ist meine Regel, diejenige zu wählen, bei der ich etwas direkt bewirken kann. Ich möchte die Freiheit haben, über meine Projekte und Teams zu entscheiden.

Ich habe auch immer nach Aufgaben gesucht, bei denen der Sinn unseres Handelns sinnvoll war. In der Kunststoffindustrie zum Beispiel waren Werte wie Nachhaltigkeit oder Ökologie treibende Kräfte. Seit ich in der Nahrungsergänzungsmittelindustrie tätig bin, ist es mir ein besonderes Anliegen, die Gesundheit von Frauen zu fördern.

THE WOMEN CIRCLE


SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?

Joëlle Zingraff-Wolfrath: Was mich am meisten begeistert, ist, Projekte voranzutreiben und im Team Lösungen zu finden. In jedem Menschen das Beste zu finden, um es in den Dienst unserer Sache zu stellen.

SWONET: Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?

Joëlle Zingraff-Wolfrath: Früher wollte ich als junge Ingenieurin an spannenden Projekten arbeiten, aber die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war mir ein grosses Anliegen. Ich musste lernen, mit meinem schlechten Gewissen als berufstätige Mutter umzugehen, und das war nicht immer einfach.

Heute denke ich, dass ich das Problem gelöst habe und diese Bremse weniger spüre. Deshalb bin ich auch eher bereit, Risiken einzugehen, wie ich es mit der Gründung der Firma «The Women Circle AG» getan habe.

SWONET: Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?

Joëlle Zingraff-Wolfrath: Der erste Rat, den ich geben würde, ist, man selbst zu bleiben. Auch wenn man sich in einem sehr männlichen Umfeld bewegt, wie es bei mir der Fall war, sollte man authentisch bleiben und nicht versuchen, andere zu kopieren. Wenn man natürlich bleibt, stärkt das das Selbstvertrauen.

Ein weiterer Ratschlag, den ich geben würde, ist, ständig zu lernen. Egal, ob es ein Seminar oder eine Fortbildung ist, man muss ständig lernen. Jede neue Fähigkeit ist eine neue Karte im Spiel, die uns stärker macht, um voranzukommen und neue Verantwortungen zu übernehmen.

SWONET: Wie startest Du in den Tag?

Joëlle Zingraff-Wolfrath: Ich beginne den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück mit meiner Familie. Nachdem jeder für sich gegangen ist und der familiäre Aspekt unter Kontrolle ist, beginne ich meinen Arbeitstag, indem ich die Prioritäten für den Tag festlege.

Die Frage ist einfach: Welche Aufgaben müssen heute Abend unbedingt erledigt werden?

 

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