4 Fragen an Dr. iur. Noëmi Schöni – Expertin für strategischer Expertenpositionierung
Mein Rechtsstudium habe ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrung als Scheidungskind in einem höchst strittigen Sorgerechtsverfahren absolviert. Ich konnte damals kaum glauben, dass ein Richter einen so ungerechten Entscheid fällen kann. In der Praxis musste ich jedoch erkennen, dass Recht haben und Recht bekommen zwei unterschiedliche Dinge sein können und so habe ich meinen geplanten Weg zu einer eigenen Kanzlei verlassen.
Meine Doktorarbeit zum Thema Placebo habe ich aufgrund meiner Faszination zu den psychologischen und neurobiologischen Funktionsweisen des Gehirns geschrieben, obwohl ich eigentlich gar nie eine akademische Karriere anstreben wollte.
Aber ich hatte das Glück, dass mein Stipendiumsantrag an eine Stiftung gutgeheissen wurde.
Mein Unternehmergeist habe ich wahrscheinlich von meinem Grossvater väterlicherseits geerbt, welcher eine erfinderische Ader hatte und auch noch viele Jahre nach seiner Pensionierung als selbstständiger Steuerexperte aktiv war. So war ich bereits vor meinem 20. Lebensjahr Geschäftsführerin eines Unternehmens. Danach war ich viele Jahre in der Startup-Szene unterwegs.
Mein erstes eigenes Unternehmen gründete ich bereits im letzten Semester meines Studiums, welches sich über den Lauf der Zeit von einer Rechts- zu einer Unternehmensberatung entwickelt hatte. Aufgrund einer zufälligen Auftragsakquise für meinen Vater habe ich dann vor ein paar Jahren noch die Architektur- und Projektmanagement AG gegründet.
Das neuste Projekt ist durch meine persönliche Erfahrung als alleinerziehende Mutter mit einem Burnout entstanden, die sich auch noch nach Jahren unzähliger Therapien immer noch auf dem Weg der Genesung befindet: Die ElKi-Oase ist eine fachübergreifende Anlaufstelle für erschöpfte & überforderte Eltern in Lebenskrisen. Und so kann ich mein juristisches & psychologisches Wissen wieder gewinnbringend einsetzen…
SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?
Noëmi Schöni: Die Vielfalt von persönlichen Beziehungskonstellationen sowie die Komplexität der einzelnen Fälle.
SWONET: Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?
Noëmi Schöni: Früher war für mich geschäftlicher Erfolg eng verknüpft mit wirtschaftlichem Erfolg. Heute sehe ich das etwas entspannter: Die Sinnhaftigkeit steht für mich viel mehr im Zentrum, da ich meine materiellen Ziele bereits vor vielen Jahren erreicht habe.
SWONET: Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?
Noëmi Schöni: Work smart not hard… 😉 Konkret: Hör auf Dein Herz! Schlägt es vor Freude oder Angst höher, wenn Du an Deine Arbeit denkst?
SWONET: Wie startest Du in den Tag?
Noëmi Schöni: Mit einer Morgenmeditation oder sonst etwas, das mir gut tut… 😉