4 Fragen an Dörte Welti – Journalistin, Redaktionsleitung Brigitte Schweiz.

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Dörte Welti ist in Norddeutschland aufgewachsen, hat in Hamburg, Berlin, Mainz und München gelebt und gearbeitet und ist seit 22 Jahren in Zürich.

Sie ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und als freie Journalistin für verschiedene Publikationen tätig.

In 2010 rundete sie ihr Portfolio mit dem Erwerb des eidgenössischen Diploms Marketingfachfrau FA ab.

Seit Juli 2020 leitet Dörte Welti die Redaktion von Brigitte Schweiz

Zu den ständigen Publikationen, für die Dörte Welti schreibt, gehören Ladies Drive, das 50plus Magazin und AutoSprintCH, jeweils Print und online, sowie für die Lokalredaktion der Maurmer Post.

Im Portfolio der Auftraggeber finden sich das UNIVERSE (First Class Magazine SWISS), SWISS Magazine (ab 2006 bis 2018 Book Tipps, Step inside, Eco Style) Migros Magazin (2010/2012), eine Kolumne auf famigros.ch, style in progress, Seesicht, Fooby, ICON, ICON CH, The Look (PKZ Kundenmagazin), Sportfreunde (heute Sport Business), DROPA Balance, ADAM und div. andere.

Im  Jahr 2007 war sie Teil der Crew, die das Männer-Kochmagazin „bossi“ für den Betty Bossi-Verlag als neue Online-Plattform zu positionieren versucht hat.

Ausserdem Anfang der 2000er-Jahre Mitarbeit bei Gruner + Jahr in einer Entwicklungsredaktion für neue Objekte. 2011/2013 Dozentin für PR und Medienarbeit an der swiss marketing academy.

Seit 2016 hat sie ihre eigene Reportageplattform www.katisworld.com .

(Foto © Robine Bosshardt, Make-up © Melanie Cetrangolo/Schminkbar)


SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?

Dörte Welti: Alles. Als Journalistin/Redakteurin zu arbeiten bedeutet, sich bei jeder noch so kleinen Meldung bis hin zu seitenlangen Reportagen auf ein neues Thema einzulassen, neues Terrain zu betreten und vor allem neue Menschen kennenzulernen. Ich lerne permanent dazu, habe konstant Herausforderungen und erlebe in dem Zusammenhang auch die ganze Bandbreite von positivem Feedback, Begeisterung bis hin zu Frust, denn nicht immer läuft alles ganz glatt. Ich darf mit visionären Frauen und Männern zusammenarbeiten und hoffe ein wenig dazu beitragen zu können, dass Printmedien nicht von der Erdoberfläche verschwinden.

 

SWONET: Wie hast Du den Begriff Karriere nach der Ausbildung gesehen und wie siehst Du Karriere heute?

Dörte Welti: Lustigerweise wollte ich eigentlich nie Kariere in dem Sinne machen. Meine Ausbildung war dementsprechend bunt und abwechslungsreich, um es mal vorsichtig auszudrücken, ich hatte kein klares Ziel. Ausser, dass ich zwischendrin mal den Plan hatte, berühmt zu werden (wahlweise als Modedesignerin, erste Linienpilotin, Architektin, Musikerin…), war mir wichtiger, das, was ich mache, mit Enthusiasmus zu tun, ohne eine bestimmte Position oder eine Karriere im Auge zu haben.

Der Begriff Karriere hat sich für mich auch nicht geändert. Ich frage mich auch nicht, ob ich erfolgreich bin oder war oder sein werde. Der Anspruch, «Karriere machen zu müssen», hat in meinen Ohren viel Druck und Zwanghaftigkeit, als viel wichtiger erachte ich, das tun zu können im Leben, das einem Freude und Zufriedenheit vermittelt. Und wenn man das monetarisieren kann, perfekt! Vielleicht ist es an der Zeit, den Begriff Karriere an sich zu überdenken?

 

SWONET: Welchen Tipp kannst Du Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen geben?

Dörte Welti: Offen zu sein dafür, dass sich Möglichkeiten vielleicht an Orten ergeben, wo man überhaupt nicht damit rechnet. Journalistin zu werden, stand nie auf meiner Wunschliste, aber Jobs auf diversen Messen haben mich über Umwege mit der Medienwelt in Berührung gebracht. Neugierig sein und jeden Step als positiv einstufen, und sei er noch so mühsam. Man lernt immer dazu. Und networken. Halten Sie Kontakt zu Menschen, die Ihnen auf Ihrem Weg begegnen, das eröffnet manchmal ganz ungeahnte Abzweigungen, Auswege, neue Perspektiven. Und ganz wichtig für uns Frauen: Auch wenn es so unendlich weit entfernt scheint, machen Sie sich Gedanken über Ihre Finanzen. In irgendeiner Form. Das Leben ist bunt und es schadet nicht, etwas zu tun, das einem eine kleine Sicherheit im Alter ermöglicht.

 

SWONET: Wie startest Du in den Tag?

Dörte Welti: Mit Joggen, Yoga, gesundem Frühstück, Sex? Wishful thinking, alles von dem. Ich wäre so wahnsinnig gerne diszipliniert respektive hätte die Zeit/nähme mir die Zeit, das alles morgens zu tun, um dann voller Elan und blühend frisch in den Tag zu starten. Tatsächlich drücke ich an sechs von sieben Morgen den Snoozer auf dem Handy, um dann mit einem jetzt-aber-wirklich! unter die Dusche zu taumeln, die Espressomaschine auf den Herd zu stellen, frisches Ingwerwasser (das schaffe ich immerhin so oft es geht) zu trinken und mit dem ersten Kaffee an den Computer zu gehen, um die Mails zu lesen und anzufangen, zu schreiben. Ehrlich gesagt geniesse ich diese morgendliche Unsortiertheit aber auch, denn ich habe jahrelang als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern jeden Morgen früh gestartet, Frühstück gemacht, die Kinder auf den Weg gebracht, also feste Rituale eingehalten. Und vor den Kindern tatsächlich fast jeden Morgen die Laufschuhe angezogen und eine Runde gedreht, bevor ich zum Job/in die Uni/ins Büro gegangen bin. Mein aktueller Biorhythmus aber meint, dass ich eher kreativ bin, je später der Tag und ich kann gerne noch um 8 Uhr abends eine Story anfangen und bis Mitternacht durchschreiben oder länger.

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