4 Fragen an Désirée Dosch – Managing Partner & Owner Alvicus AG

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Meine Karriere begann vor über 15 Jahren, als ich die Handelsmittelschule mit Berufsmaturität absolvierte. Ja genau, ich habe keinen klassischen Werdegang, wie man ihn heute mit Gymnasium und anschliessendem Studium oft erwartet. Und ich bin mir sicher, dass für mich genau dies das Erfolgsrezept war.

Das hat dazu geführt, dass ich mich praktisch immer berufsbegleitend weitergebildet habe und mich immer auf das konzentriert habe, was mir Freude bereitet hat. Wenn ich mit einer beruflichen Situation unzufrieden oder unterfordert war, habe ich diese geändert – meist durch einen internen oder externen Stellenwechsel.

Nach einigen Jahren Berufserfahrung, einem abgeschlossenen Bachelorstudium in Betriebsökonomie und einer Führungsposition bei einem Grosskonzern entschied ich mich, den MBA mit Schwerpunkt Business Strategy und Entrepreneurship in Australien und Südkorea zu absolvieren.

Gepackt und inspiriert von neuen Werten und Ideen kehrte ich anschliessend wieder in die Schweiz zurück, wo ich meine letzte Anstellung (das wusste ich damals natürlich noch nicht J) beim grössten internationalen Vermögensverwalter antrat. Nach spannenden, herausfordernden und sehr lehrreichen Jahren entschied ich mich jedoch, meine letzte Position als Leiterin des Frauensegments sowie die Welt der Grossunternehmen hinter mir zu lassen, um ein völlig neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen.

Obwohl ich dank meiner Familie sicherlich unternehmerisches Blut in mir habe, war der Schritt in die Selbstständigkeit nicht ganz einfach und mit viel Unsicherheit verbunden – schaffte ich es, was ist, wenn es nicht funktioniert… und bevor ich mich recht umsah, war es schon passiert und ich hatte zusammen mit meinem Lebenspartner die Firma Alvicus AG gegründet.


SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?

Désirée Dosch: Die Vielseitigkeit, die Möglichkeit einen Mehrwert zu generieren und aktiv zu Erfolgen beizutragen.

Es ist extrem motivierend, jeden Tag zu sehen, wie schnell Projekte vorankommen, Ideen konstruktiv diskutiert werden und sich Mitarbeiter:innen weiterentwickeln.

Die Welt als Selbständige ist eine ganz andere als die einer Angestellten. Ich verspüre viel mehr Inspiration, Faszination, Motivation und Offenheit von all den Menschen, mit denen wir umgeben sind. Es wird nach Lösungen gesucht und nicht nach Problemen oder Ausreden.

Egal wohin man schaut, der Blick ist immer nach vorne gerichtet – auf das Ziel!

 

SWONET: Wie betrachtest Du Karriere, früher und heute?

Désirée Dosch: Wenn ich meine Karriere in Bezug auf angestellt vs. selbständig vergleiche, gibt es hier viele Unterschiede.

Die Karriere als Angestellte war für mich immer sehr spannend und faszinierend, aber auch sehr extrinsisch motiviert. Man/frau arbeitete entweder für ein Ziel, das einem vorgegeben wurde, ein Projekt, das man verantwortete, oder für eine Person. Man/frau wurde beurteilt und verglichen. Meinungen und eigene Werte oder Ideen waren selten gefragt.

Das Leben als Selbständige ist zwar kein Ponyhof, und ja, man/frau muss sich Ziele setzen und die Erwartungen seiner Kund:innen erfüllen, aber man kann selbst entscheiden, ob und wie man das tun möchte.

Kein Tag ist wie der andere und die Lernkurve ist gigantisch. Jeden Tag lernt man Neues dazu, denn als Selbständige steht man vor neuen Herausforderungen, die einen Angestellten weniger oder in einem anderen Ausmass betreffen.

Die Verantwortung und der Umgang mit dem Druck meiner eigenen Erwartungen, ist für mich als Selbständige wahrscheinlich der schwierigste Teil. Dennoch überwiegen die Erfolgsmomente, die Freude, die Leidenschaft und der Ehrgeiz, mein eigenes Ding zu machen und einen kleinen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten.

 

SWONET: Was ist Dein Rat für Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?

Désirée Dosch: STARTEN! Nicht zu viel nachdenken. Einfach reinspringen. Erst wenn man/frau im Wasser ist, lernt man zu schwimmen. Viel Vorbereitung und Absicherung hält einen nur davon ab, aus dem Vollen zu schöpfen und Kreativität und Innovation voll auszuleben. Selbst wenn man/frau scheitert, hat man/frau wahrscheinlich viel mehr gelernt als jemals zuvor, und diese Erfahrung ist unbezahlbar.

 

SWONET: Wie startest Du in den Tag?

Désirée Dosch: Mein Start in den Tag ist nicht besonders spektakulär.

Nach einer Dusche mache ich mich parat fürs Büro, wo ich bei einer Tasse Kaffee mich auf den Tag vorbereite, E-Mails checke und noch einige wichtige Dinge erledige, bevor der Arbeitsalltag mit Meetings, Workshops, etc. beginnt.

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